Hintergrund: Immer wieder Krawalle am 1. Mai
Berlin/dpa. - Krawalle in der Nacht zum 1. Mai sind nicht nur in Berlin ein trauriges Ritual. Auch in anderen Städten wie Hamburg, Frankfurt, Leipzig oder Rostock kam es in den vergangenen Jahren zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizisten.
Zuweilen entzündeten sich die Ausschreitungen am Maifeiertag auch an Aufmärschen von rechten Gruppen. Obwohl die Gewalt an diesem Tag insgesamt zurückzugehen scheint, wurden in der Hauptstadt noch 2004 fast 200 Beamte verletzt.
In Berlin begann die Serie der Ausschreitungen am 1. Mai 1987, als sich im Stadtteil Kreuzberg etwa 900 junge Menschen rund zwölf Stunden lang Straßenschlachten mit Polizisten lieferten. Sogar «ganz normale Bürger» beteiligten sich an den Plünderungen von Geschäften.
Zwei Jahre später türmten in den Bezirken Kreuzberg und Neukölln rund 2000 Randalierer Barrikaden auf und warfen Steine auf Polizisten. Fast 350 Beamte wurden verletzt. In den Folgejahren erreichten die Krawalle zwar nicht mehr dieses Ausmaß, konnten aber auch nicht gänzlich verhindert werden.
Seit 2002 setzt die Berliner Polizei konsequent auf eine sogenannte Deeskalations-Strategie. Danach halten sich die Beamten zurück, solange es friedlich bleibt - bei Ausbruch von Gewalt wird konzentriert zugegriffen. Schon vor der Nacht zum 1. Mai sind Anti-Konfliktteams der Polizei unterwegs und suchen das Gespräch.