Hintergrund Hintergrund: Fatah und Hamas
Hamburg/dpa. - Bei blutigen Kämpfen zwischen beiden Organisationen starben in den letzten beiden Monaten etwa hundert Menschen. Jetzt wollen sie sich die Macht teilen.
DIE FATAH stellt seit 2005 mit Mahmud Abbas den Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde. Er stand lange im Schatten des im Jahr zuvor verstorbenen Fatah-Gründers Jassir Arafat. Bei den jüngsten Parlamentswahlen verlor die stärkste Kraft innerhalb der palästinensischen Dachorganisation PLO jedoch ihre Mehrheit an die Hamas und musste in die Opposition. Nach Jahrzehnten der Gewalt setzen Fatah und PLO spätestens seit den Oslo-Vereinbarungen von 1993 auf Verhandlungen zur Gründung eines unabhängigen Palästinenserstaates. Schon damals erkannte Arafat das Existenzrecht Israels an. Abbas verlangte jetzt von der Hamas, dass auch sie alle inzwischen mit Israel getroffenen Vereinbarungen anerkennen solle.
DIE HAMAS ist seit März 2006 an der Regierung. Sie verbindet palästinensischen Nationalismus mit islamischem Fundamentalismus. Als Wohltätigkeitsorganisation erwarb sie sich in der Bevölkerung große Sympathien. Ministerpräsident Ismail Hanija ist der Gegenspieler von Abbas. Hanija, ein Wegbegleiter des 2004 getöteten Hamas-Gründers Scheich Ahmed Jassin, hält an militärischer Gewalt zur Errichtung eines Staates der Palästinenser fest. In der Charta der Hamas heißt es, nur durch den «Heiligen Krieg» und die Zerstörung Israels könne das Problem gelöst werden. Die bisherigen Vereinbarungen mit Israel wollte die Hamas bei den jüngsten Gesprächen in Mekka lediglich «respektieren».