Hintergrund Hintergrund: Die US-Autoindustrie
New York/dpa. - Die drei US-Autobauer General Motors (GM), Fordund Chrysler beschäftigen in den USA zusammen mehr als 240 000Mitarbeiter in gut 100 Werken. Bei ihren Zulieferern arbeitenschätzungsweise nochmals rund 2,3 Millionen Beschäftigte. DieHersteller sprechen von insgesamt sogar 4,5 Millionen Menschen, derenJob im von der US-Autoindustrie abhänge. Zusammen sind das rund dreiProzent aller Beschäftigten in den USA. In mehreren Wellen baute dieBranche in den vergangenen Jahren bereits Hunderttausende vonArbeitsplätzen ab.
Allein der Branchenführer und Opel-Mutterkonzern GM fuhr 2007 miteinem Minus von rund 39 Milliarden Dollar den größten Verlust seiner100-jährigen Geschichte ein. Im laufenden Jahr summierten sich dieroten Zahlen von GM und Ford bislang auf zusammen rund 30 MilliardenDollar. Die Chrysler-Gruppe, an der Daimler noch knapp 20 Prozenthält, gibt keine detaillierten Ergebnisse bekannt, ist aber ebenfallsmit Milliarden Dollar im Minus.
Lebensbedrohlich ist für die Konzerne jetzt, dass ihnen das Geldfür Gehälter und den laufenden Betrieb ausgeht. Zuletzt verbranntenGM und Ford pro Monat jeweils mehr als zwei Milliarden Dollar ihrerflüssigen Reserven. In wenigen Monaten oder gar Wochen könnte dieKasse leer sein, warnte besonders GM. Deshalb brauchen die Konzernenoch vor Weihnachten mehrere Milliarden, um sich in das neue Jahrretten zu können, allein GM spricht von vier Milliarden DollarSofortbedarf. Zusammen fordern die «großen Drei» aus Detroit vomStaat für die nächsten Jahre Darlehen in Höhe von 34 MilliardenDollar.
Hauptgrund der Krise: Auf dem amerikanischen Automarkt erleidendie Hersteller derzeit dramatische Einbrüche. Im November ging dieZahl der verkauften Autos von GM um 41 Prozent auf 154 877 Stückzurück. Die Verkäufe von Ford fielen im Vergleich zumVorjahreszeitraum um 30,6 Prozent auf 123 222 Fahrzeuge; auchChrysler erlitt herbe Einbrüche. Bereits im Oktober waren dieAutoverkäufe in den USA auf den tiefsten Stand seit 1991 gestürzt.