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Hintergrund Hintergrund: Die Ölpreisbindung von Erdgas

25.05.2008, 17:16

Hamburg/dpa. - Weilder weltweite Gaspreis im wesentlichen dem Ölpreis folgt, soargumentieren die Versorger, können sich auch die heimischen Anbieterdem nicht entziehen.

Die sogenannte Ölpreisbindung ist seit den 60er Jahreninternationale Branchenvereinbarung. Danach orientiert sich derGaspreis aus Wettbewerbsgründen an der Preisentwicklung derwichtigsten Konkurrenzenergie, des Erdöls. Die Ölpreisbindung solldie Gasbezieher vor der Marktmacht der wenigen Erdgasproduzentenschützen. Die Preisbindung ist aber nicht gesetzlich verankert.

Weil damals niemand wusste, ob sich Erdgas wegen der enormenInvestitionen für den Leitungsbau durchsetzen werde und sich beieinem eventuellen Erfolg die Produzenten - meist selbst Ölförderer -nicht selbst Konkurrenz machen wollten, folgte die Anlehnung derPreisentwicklung für Erdgas an die des Erdöls.

Im Unterschied zu Rohöl wird Erdgas nur von wenigen Ländernproduziert. Frei verfügbare Mengen, wie beim Erdöl möglich, gibt esbeim Erdgas praktisch nicht, weil die Produzenten zur Absicherungihrer Investitionen langfristige Lieferverträge abgeschlossen haben.

Die Ölpreisbindung wirkt in beide Richtungen. Sie verhindert nachDarstellung der Branche nämlich auch, dass Produzenten bei sinkendenÖlpreisen ihre Marktmacht ausspielen und die Gaspreise hoch halten.