Hintergrund Hintergrund: Die ICE-Strecke Nürnberg-Erfurt-Halle/Leipzig
Erfurt/dpa. - Die ICE-Strecke von Nürnberg über Erfurt nach Halle/Leipzig ist das teuerste Investitionsvorhaben der Deutschen Bahn AG. Das 341 Kilometer lange Stück kostet nach verschiedenen Angaben von Bahn und Bundesverkehrsministerium zwischen sechs und sieben Milliarden Euro. Auf der Strecke München- Berlin soll sich dadurch die Fahrzeit von bisher sieben Stunden fast halbieren.
Für das 123 Kilometer lange Teilstück zwischen Leipzig/Halle und Erfurt unterschrieben Bundesverkehrsministerium und Bahn AG im Juni 2003 die Finanzierungsvereinbarung über 1,9 Milliarden Euro.
Vergleichsweise teurer und ingenieurtechnisch besonders aufwendig ist die Fortsetzung nach Süden auf den 111 Kilometern von Erfurt bis Ebensfeld bei Coburg. Wegen der hohen Kosten für die Strecke durch den Thüringer Wald mit 22 Tunnel und 29 Brücken hatte die Bundesregierung das Projekt bereits 1999 vorübergehend auf Eis gelegt. 2002 wurde der Baustopp wieder aufgehoben. Im November vergangenen Jahres bezifferte das Bundesverkehrsministerium die Kosten auf mindestens 2,2 Milliarden Euro.
Auf der Fortsetzung Richtung Süden zwischen Ebensfeld und Nürnberg gibt es zur Zeit eine zweigleisige IC-Strecke. Sie soll nach Fertigstellung der ICE-Trasse durch den Thüringer Wald mit geschätzten Kosten von 1,9 Milliarden Euro zwei zusätzliche ICE- taugliche Gleise erhalten.
Bisher wurden nach Angaben des Thüringer Wirtschaftsministeriums etwa 600 Millionen Euro verbaut und verplant. Weitgehend fertig ist ein etwa 20 Kilometer langes Teilstück südlich von Erfurt direkt neben der neuen Autobahn A 71.
Als frühester Termin für die Fertigstellung der gesamten Strecke war ursprünglich 2015 genannt worden. Bahn und Bund hatten im vergangenen Jahr aber erklärt, dass die Neubaustrecke zwischen Ebensfeld und Halle/Leipzig auch bis 2012 fertig werden könnte, falls Leipzig den Zuschlag für die Olympischen Spiele bekomme.