Hintergrund Hintergrund: Die Hypo Real Estate
München/dpa. - 2009 war die HRE, die am Marktinzwischen als Deutsche Pfandbriefbank auftritt, nach Nothilfen vonmehr als 100 Milliarden Euro vom Bund verstaatlicht worden.
Da deutsche Banken Kredite oft über Pfandbriefe refinanzieren,hätte eine Pleite der HRE den gesamten Finanzsektor getroffen.Seither ist die Bank eine der teuersten und größten Baustellen desBundes. Aktuell stellt der Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung(Soffin) weitere Garantien von bis zu 40 Milliarden Euro bereit.
In den kommenden Monaten will sich die HRE mit der Ausgliederungfast der Hälfte des Geschäfts in eine «Bad Bank» von Altlastenbefreien. Die Rede war zuletzt von 180 Milliarden bis 185 MilliardenEuro. Ursprünglich waren 210 Milliarden Euro geplant.
Eine «Bad Bank» («Schlechte Bank») ist ein Institut, dasRisikopapiere übernimmt, die stark an Wert verloren haben und nichtmehr handelbar sind. Auch nicht mehr benötigte Geschäftsbereichesollen dorthin ausgelagert werden. Ziel ist, die verbleibendeKernbank zu stärken. Der Bund will den sanierten Konzern späterwieder verkaufen.
Mit Gewinnen zumindest im Kerngeschäft rechnet HRE-Chefin ManuelaBetter bereits im kommenden Jahr, zunächst war von 2012 die Rede. Imzweiten Quartal 2010 war die HRE wie erwartet tief in den rotenZahlen geblieben. Vor Steuern stand ein Verlust von 395 MillionenEuro, auch für das Gesamtjahr wird ein Minus erwartet. ZuSpitzenzeiten beschäftigte der Konzern weltweit 1800 Mitarbeiter. EinGroßteil ist nicht mehr dabei.
Seit März führt Better die Geschäfte, nachdem Vorstandschef AxelWieandt überraschend seinen Hut genommen hatte. Dem Vernehmen nachhatte sich der Manager mit dem Finanzministerium überworfen. Wieandthatte seinen Posten auf dem Höhepunkt der Finanzkrise im Herbst 2008als Nachfolger von Georg Funke übernommen, unter dessen Leitung dieHRE an den Rand des Ruins geraten war.