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Hintergrund: Die Berliner Siegessäule

23.07.2008, 13:02

Berlin/dpa. - Die 69 Meter hohe Berliner Siegessäule ist für Veranstalter kein einfaches Symbol, denn das Denkmal im Zentrum des Berliner Tiergartens erinnert an siegreiche Feldzüge Preußens gegen Dänemark, Österreich und Frankreich.

Erst in den vergangenen Jahren machten Umzüge wie die Loveparade unter dem Motto «Friede, Freude, Eierkuchen» sie zur Partykulisse. Vergoldete Geschützrohre aus preußischer Kriegsbeute erinnern jedoch weiter an die wechselvolle Geschichte des Bauwerks.

1873 war die Säule gut 1,5 Kilometer entfernt auf dem damaligen Königsplatz vor dem Reichstagsgebäude errichtet worden. Die vergoldete Bronzeskulptur der Siegesgöttin Viktoria auf der Säule erhielt in Berlin bald den Spitznamen «Goldelse». Als Hitlers Architekt Albert Speer Berlins Umgestaltung zur Reichshauptstadt Germania plante, stand sie jedoch im Weg. 1938/39 zog die Siegessäule um und steht damit heute mitten auf Berlins wichtigster Party-Meile, der etwa 50 Meter breiten Straße des 17. Juni, die schnurgerade auf das Brandenburger Tor zuführt.

1991 überstand das Wahrzeichen schwer beschädigt einen Sprengstoffanschlag sogenannter Revolutionärer Zellen, die die Säule ein Symbol nannten, das «den Krieg und die Männergewalt verherrlicht».