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Hintergrund Hintergrund: Der TUI-Konzern

17.03.2008, 19:00

Hannover/dpa. - Der TUI-Konzern steht bisher auf den beidenSäulen Touristik und Schifffahrt, die von der Hamburger TochterHapag-Lloyd verantwortet wird. Das Touristikgeschäft war im September2007 mit Ausnahme der Hotels mit dem britischen ReiseveranstalterFirst Choice zur neuen TUI Travel mit Sitz in London zusammengelegtworden.

2006 war der TUI-Konzern in die roten Zahlen gerutscht, unteranderem wegen geringerer Frachtraten in der Containerschifffahrt. ImReisegeschäft kamen massive Wertabschreibungen hinzu. Für dasGeschäftsjahr 2007 verzeichnete die TUI vor allem wegen einerdeutlichen Erholung im Reisegeschäft wieder schwarze Zahlen.

Die TUI hat seit Mitte der 90er Jahre einen tiefgreifenden Umbauund radikalen Namenswechsel hinter sich. Von den industriellenBeteiligungen des einstigen Mischkonzerns Preussag hat sich derKonzern unter Vorstandschef Michael Frenzel Schritt für Schrittgetrennt und sich auf das Reisegeschäft konzentriert.

Doch hohe Schulden aus Zukäufen, die Terroranschläge 2001 in denUSA, Konjunktureinbruch, die zunehmende Konkurrenz der Billigfliegerund der Vormarsch des Internets verhagelten bald die Bilanz derReiseveranstalter. Und so entschied Frenzel 2004, die profitablereSchifffahrtsparte nicht wie ursprünglich geplant an die Börse zubringen, sondern zum zweiten Standbein des Konzerns auszubauen. Inder Folgezeit verstärkte er die Sparte mit dem fast zwei MilliardenEuro teuren Zukauf der britisch-kanadischen Reederei CP Ships.

Aktionäre jedoch übten vehement scharfe Kritik an der StrategieFrenzels und forderten eine Aufspaltung des Konzerns. Im Januar 2008gab der TUI-Aufsichtsrat zunächst grünes Licht für Pläne Frenzels,die Verschmelzung von Hapag-Lloyd mit der Konzernmutter zu prüfen. Indiesem Zusammenhang wurde auch ein Umzug der Zentrale von Hannovernach Hamburg erwogen. Auf Druck von Aktionären gab die TUI nun aberam Montag bekannt, die Trennung von der Schifffahrtstochter Hapag-Lloyd vorzubereiten.