Hintergrund: Der Bundeswehreinsatz in Afghanistan
Berlin/dpa. - Die Bundeswehr beteiligt sich seit Anfang 2002 an der NATO geführten Internationalen Schutztruppe ISAF in Afghanistan. Derzeit sind etwa 3150 Soldaten unter dem Dach der NATO am Hindukusch im Einsatz.
Der Bundestag hatte im Oktober das ISAF-Mandat mit dem weiteren Einsatz von sechs Tornado-Aufklärungsflugzeugen zusammengelegt und verlängert. Über die Beteiligung am US-geführten Anti-Terror-Einsatz «Operation Enduring Freedom» (OEF) entscheidet das Parlament in diesem Monat.
ISAF: In der mehr als 36 000 Mann starken Schutztruppe mit UN-Mandat sind bis zu 3000 deutsche Soldaten engagiert. Aufgabe ist es, Sicherheit und Stabilität im Land herzustellen. Deutschland stellt eines der größten Kontingente. Insgesamt beteiligen sich rund 40 Staaten an ISAF. Die Bundeswehr hat die Verantwortung für den Norden übernommen. Diese Region ist im Gegensatz zum umkämpften Süden und Osten vergleichsweise ruhig.
TORNADOS: Seit April sind sechs Aufklärungs-Tornados der Bundeswehr für die ISAF im Einsatz. Sie sollen Taliban-Stellungen ausfindig machen und Bilder zur zielgenauen Bekämpfung an die ISAF weiterleiten. Bis zu 500 deutsche Soldaten können dafür insgesamt nach Afghanistan geschickt werden.
OEF: Deutschland hält zwar insgesamt 1800 Soldaten für den US- geführten Anti- Terror-Kampf bereit, davon aber nur 100 für Afghanistan. Tatsächlich eingesetzt sind derzeit nur rund 250 Marine- Soldaten am Horn von Afrika zur Verhinderung des Waffen- und Drogen- Transports auf See. In Afghanistan kämpfen in der OEF-Mission insgesamt rund 13 000 Soldaten, die meisten davon Amerikaner. Deutsche OEF-Soldaten würden vom Kommando Spezialkräfte (KSK) gestellt, der Elite-Einheit der Bundeswehr. Im Gegensatz zur ISAF hat die OEF kein direktes UN-Mandat.