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Hintergrund: Der Beamtenbund dbb

01.03.2009, 11:15

Köln/dpa. - Der Beamtenbund dbb versteht sich als Spitzenorganisation der Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes und des privatisierten Dienstleistungssektors.

Seine knapp 1,3 Millionen Mitglieder sind in 40 Bundesbeamten- und Fachgewerkschaften organisiert - von der Steuergewerkschaft und dem Philologenverband bis zur Gewerkschaft für den Kommunal- und Landesdienst und der kleinen Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL).

Vorsitzender des dbb ist seit 2003 der frühere Studiendirektor Peter Heesen (61). Gegründet wurde der Beamtenbund bereits am 4. Dezember 1918. Höchstes Organ ist der Gewerkschaftstag, der alle fünf Jahre zusammenkommt.

Der dbb organisiert nicht nur 920 000 Beamte, sondern auch 360 000 Angestellte. Tarifverträge für diese Beschäftigten schließt nicht der Beamtenbund selbst ab, sondern die Einzelgewerkschaften beziehungsweise die Tariforganisation des Beamtenbundes. Vorsitzender der dbb Tarifunion ist Frank Stöhr, zugleich auch der erste stellvertretende dbb-Vorsitzende. Eine Strukturreform sieht vor, die Tarifunion als Unterorganisation des dbb aufzulösen. Tarifverhandlungen würden damit künftig direkt vom dbb geführt.

In den Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst spielt die mitgliederstärkere DGB-Gewerkschaft ver.di die dominierende Rolle, während bei den Beamten der dbb stärker vertreten ist. ver.di und der dbb sind seit einigen Jahren bei der Interessenvertretung im öffentlichen Dienst allerdings immer enger zusammengerückt.

Seit 50 Jahren kommt der Beamtenbund immer Anfang Januar zu einer Arbeitstagung zusammen, bei der es um Grundsatzfragen für den öffentlichen Dienst und oft auch um Tarifpolitik geht. Ständiger Gast ist der Bundesinnenminister. Das erste Treffen war 1959 auf der Bühler Höhe im Schwarzwald. Dann tagte der dbb 29 Jahre im fränkischen Kurort Bad Kissingen. 2006 wurde die Gewerkschaftspolitische Arbeitstagung nach Köln verlegt.