Hintergrund Hintergrund: Das Zeitungsgeschäft von Gruner+Jahr
Hamburg/dpa. - November 1990: Start der neuen Tageszeitungen «Chemnitzer»,«Dresdner» und «Mecklenburger Morgenpost», die sich konzeptionell andie «Hamburger Morgenpost» anlehnen.
März 1991: G+J übernimmt 50 Prozent und die Geschäftsführung des PDS-eigenen Berliner Verlags, des größten Verlags der DDR. Der Verlaggibt die «Berliner Zeitung», den «Berliner Kurier» und die«Wochenpost» heraus.
April 1991: Der Konzern erwirbt die Mehrheit am Dresdner Druck- undVerlagshaus. Dort erscheint die «Sächsische Zeitung».
Februar 1992: Gruner+Jahr übernimmt nach dem Tod des englischenVerlegers Robert Maxwell die restlichen 50 Prozent des BerlinerVerlages. Die «Leipziger Morgenpost» wird eingeführt.
März 1995: Die «Leipziger Morgenpost» mit zuletzt einer Auflage von20 000 wird aus wirtschaftlichen Gründen wieder eingestellt.
September 1995: G+J verkauft auf Grund hoher Verluste 75 Prozent der«Wochenpost» (100 000 Auflage).
März 1998: G+J übernimmt einen 50-prozentigen Anteil an derunentgeltlich verteilten «Freiburger Zeitung zum Sonntag». AndereVerlage wie Axel Springer sehen in dem Konzept Wettbewerbsverzerrung.
Oktober 1999: Nach 13 Jahren verkauft der Verlag wegenAuflagenrückgangs seine Anteile an der «Hamburger Morgenpost» an denMedienunternehmer Frank Otto und den Galeristen Hans Barlach. Auchdie Anteile an der «Freiburger Zeitung zum Sonntag» werden wiederverkauft.
Februar 2000: Gemeinsam mit dem Londoner Medienkonzern Pearsonstartet G+J die erste Ausgabe der «Financial Times Deutschland» - dieerste Neueinführung einer überregionalen Tageszeitung in Deutschlandseit Gründung der «taz» 1979.
30. August 2001: Der Vorstandsvorsitzende Bernd Kundrun schließteinen Verkauf des Zeitungsgeschäfts kategorisch aus: «DerZeitungsbereich bei Gruner+Jahr steht nicht zur Disposition.»
26. Juni 2002: G+J teilt mit, dass sich der Verlag von seinenRegionalzeitungen trennt. Die «Berliner Zeitung» und den «BerlinerKurier» gehen an die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrink. Auch dieZukunft der «Sächsischen Zeitung» steht zur Disposition.