Hier werden Sie nicht geholfen

Halle (Saale)/MZ. - "Wenn Sie Informationen brauchen , wenden Sie sich bitte an die saudische Regierung." Danke, Frau Sprecherin des Wirtschaftsministeriums, danke für den Tipp. Sollen doch die Saudis bestätigen, dass ihnen Deutschland 270 Leopard-Panzer verkaufen will.

Nummern stehen im Internet, erster Anruf im Büro des Kronprinzen Sultan bin Abdul Aziz Al Saud, "First Deputy Prime Minister and Minister of Defence and Aviation and Inspector General", ist seit Oktober tot. Es hebt trotzdem jemand ab, "Naam?", sagt er, "ja?" und: "la inligisi", kein Englisch, und: "One minute please". Tuut - tuut, nächste Stimme. "Sie wollen mit König Abdullah sprechen?" Der weiß bestimmt, wie viele deutsche Panzer er braucht. Tuut - tuut - das Sekretariat, kein Englisch, nur: "ten, ten!". Rufen Sie um zehn noch einmal an. Um zehn hebt ein Telefonator ab, der die Nummer aufschreibt. Er verspricht, zurückzurufen, macht er aber nicht. Es folgt: Das Verteidigungsministerium in Riad (arabischer Anrufbeantworter), die saudische Presseagentur (kein Englisch), die saudische Botschaft in Berlin (keiner da), wieder der Königspalast ("Gerade sind alle beten"); dann das Außenministerium: "Ich rufe wegen der 270 Panzer an, die Saudi Arabien kaufen will." "Da rufen Sie jetzt an?", lacht der Mann. "Heute arbeitet niemand mehr, morgen auch nicht. Rufen Sie am Samstag an, bei Herrn Al-Dahm, der kann Ihnen alles sagen." Ob er wisse, worum es geht? "Ja, ja", sagt er, "I know, I know." Er weiß. Ich hoffe.