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Heros Heros: Millionen-Belohnung soll Hinweise in dem Betrugsfall bringen

04.06.2007, 11:37
Der ehemalige Heros-Chef Karl-Heinz Weis (l.) sitzt am 28. November 2006 zum Auftakt des Heros-Prozesses vor dem Landgericht in Hildesheim neben seinem Anwalt Bertram Boerner. (Foto: dpa)
Der ehemalige Heros-Chef Karl-Heinz Weis (l.) sitzt am 28. November 2006 zum Auftakt des Heros-Prozesses vor dem Landgericht in Hildesheim neben seinem Anwalt Bertram Boerner. (Foto: dpa) ddp

Frankfurt/Hannover/dpa. - Es gebe Anhaltspunkte dafür, dass das Geld auch imAusland versteckt worden sei, teilte am Montag die FrankfurterRechtsanwaltskanzlei Görling mit, die mit dem Auffinden des Geldesbeauftragt wurde. «Wir gehen davon aus, dass diese Gelder imWesentlichen als Bargeld veruntreut worden sind», sagteInsolvenzverwalter Manuel Sack. Die öffentlich ausgelobte Belohnungbeläuft sich auf bis zu 18 Millionen Euro.

Wegen des Millionenbetruges waren Ex-Heros-Chef Karl-Heinz Weisund drei weitere Manager Ende Mai zu mehrjährigen Haftstrafenverurteilt worden. Seit Anfang der 90er Jahre waren Supermärkte undBanken systematisch betrogen worden, Löcher in den Bilanzen wurdenverschleiert. Die Täter zweigten Geld aus dem Unternehmen ab underwarben damit Grundstücke, investierten in Firmen und bauten Hotels.Den Gesamtschaden beziffert Insolvenzverwalter Sack auf knapp über 400 Millionen Euro. Der Schwindel war im Februar 2006 aufgeflogen, alsein Großkunde von Heros abgesprungen war.

«Wir gehen davon aus, dass wir die nächsten zehn Jahre noch mitder Abwicklung der Heros-Insolvenz beschäftigt sein werden», sagteSack und betonte: «So lange es wirtschaftlich sinnvoll ist, wird auchdie Suche nach den Millionen weitergehen.» Die Ermittler vermuten,dass es bei den 90 Millionen um viele kleinere Beträge geht und dasses vor allem innerhalb der Heros-Unternehmensgruppe Mitwisser gibt,die sich bislang nicht offenbart haben.

Um deren Anonymität auch künftig zu wahren, wurde ein Ombudsmanneingesetzt, der Hinweise telefonisch (069/25 78 07 90) entgegennimmtund diese vertraulich behandelt. Diese Funktion übernimmt derehemalige Justizminister Nordrhein-Westfalens und Ex-FinanzministerSachsen-Anhalts, der SPD-Politiker und Anwalt Wolfgang Gerhards. «Mithoher Wahrscheinlichkeit besitzen viele der Täter heute noch Teileder Beute», sagte Gerhards, der in der auf Wirtschaftskriminalitätspezialisierten Kanzlei Görling die Fäden im Fall Heroszusammenführt.