Heizöl und Hochwasser Heizöl und Hochwasser: Branche wirbt um das Vertrauen der Kunden
Halle/MZ. - "Öl ist und bleibt eine preisgünstige Alternative zu anderen Energieträgern", nennt MHV-GeschäftsführerHorst Gohling ein wesentliches Argument. Auchalle Fragen der Sicherheit solcher Anlagenbei Hochwasser seien nach dem heutigen Standder Technik zufriedenstellend zu beantworten.
"Eine Sicherung gegen das Aufschwimmen desTanks ist in aller Regel unproblematisch zuinstallieren", sagt Iwo-Geschäftsführer JürgenSchmid. Nur bei den zu Beginn der 90er Jahreüblichen Kunststoff-Behältern sei dies nichtso einfach. Besitzer der jetzt dominierendendoppelwandigen Modelle mit feuerverzinkterHülle hingegen brauchten keinen Wassereinbruchim Keller zu fürchten. Schmid: "Solche neuerenAnlagen sind hundertprozentig sicher." Dasbelegten Erfahrungen aus so Hochwasser erprobtenRegionen wie an der Mosel.
Um Kunden mit den finanziellen Folgen derjetzt aufgetretenen Schäden nicht allein zulassen, hat das Iwo bereits in der vergangenenWoche einen Soforthilfeprogramm aufgelegt.200Euro Zuschuss werden daraus für die Instandsetzungder Ölheizungsanlage gewährt.
Laut Schmid haben sich bereits rund 1000Betroffeneaus den neuen Ländern - ein Viertel von ihnenaus Sachsen-Anhalt - bei der Iwo-Hotline gemeldet.Unter dieser Nummer wie auch anderen Hotlines(siehe Service) werden auch praktische Hinweiseund Adressen von Fachbetrieben in der Näheweiter gegeben.
Obwohl mit den bisherigen Anrufen das Anfangsbudgetdes Sofortprogrammes fast erschöpft gewesensei, könnten sich Hochwasseropfer in SachenÖlheizung weiterhin melden, verspricht Schmid."Wir stehen mit großen Unternehmen der Branchein Verhandlungen, um unseren Hilfsfonds auf500000Euro aufzustocken. Ich sehe da einbereitwilliges Entgegenkommen."
Dass vergleichsweise viele Ölheizungen vonder Flut in Mitleidenschaft gezogen wordensind, hat nach Ansicht der Experten mehrereUrsachen. Manche Installationen seien unzureichendgegen Hochwasser geschützt gewesen, weil siesich in Gebieten befinden, wo niemand miteiner solchen Katastrophe gerechnet hatte.Deshalb auch habe vielen Besitzern die Erfahrunggefehlt, wie man die Anlagen mit geringemAufwand vor einem Ölaustritt sichern konnte.
Und zuweilen mag auch ein nicht fachgerechterEinbau vorgelegen haben. Denn, wie der Geschäftsführerdes Fachverbandes Sanitär-, Heizung-, Klimaund Klempnertechnik Sachsen-Anhalt (SHK),Hans-Michael Dimanski, bemängelt, fordertdas Gesetz im Land erst ab Tankgrößen von10000Liter die Installation durch Fachbetriebe.Andere Länder hätten diese Schwelle schonbei 1000Liter festgelegt. Er rät hier dringendzu strengeren Regeln, die auch im Interesseder Nutzer seien.