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Hannover Messe eröffnet Hannover Messe eröffnet: Schröder sieht positive Konjunktur-Signale im Inland

18.04.2004, 18:09
Vor Beginn der offiziellen Eröffnung der Hannover Messe Industrie wird Bundeskanzler Gerhard Schröder (r, SPD), im Beisein von Michael Rogowski, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (l, BDI) und Hannovers Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg von Roboter "Asimo" am Sonntag (18.04.2004) im Kuppelsaal der Stadhalle in der niedersächsischen Landeshauptstadt begrüßt. (Foto: dpa)
Vor Beginn der offiziellen Eröffnung der Hannover Messe Industrie wird Bundeskanzler Gerhard Schröder (r, SPD), im Beisein von Michael Rogowski, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (l, BDI) und Hannovers Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg von Roboter "Asimo" am Sonntag (18.04.2004) im Kuppelsaal der Stadhalle in der niedersächsischen Landeshauptstadt begrüßt. (Foto: dpa) dpa

Hannover/dpa. - «Was wir angefangen haben mit der Agenda 2010, war notwendig.» Esklaffe aber eine «Lücke» zwischen den Belastungen, die aktuellspürbar seien und den positiven Folgen, die erst später wirksamwürden. «In diese Lücke kann man sehr schnell fallen.» Ziel der«Agenda 2010» sei es, den Sozialstaat zu sichern.

Schröder sagte, es sei «unser aller Aufgabe», die positivenKonjunktur-Zeichen zu verstärken und «mit Kraft dafür zu sorgen, dassdas, was noch geleistet werden muss, politisch wie wirtschaftlichauch geleistet wird».

Besonders die Osterweiterung der Europäischen Union Anfang Maibedeute für den Standort Deutschland im Kampf um eine guteAusgangsposition in der globalisierten Welt eine großartige Chance.Deutschland rücke dann in den Mittelpunkt des mit 450 MillionenEinwohnern größten Binnenmarktes der Welt, sagte Schröder.

Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI),Michael Rogowski, sprach sich angesichts der andauerndenWachstumsschwäche in Deutschland für eine deutliche Verlängerung derwöchentlichen Arbeitszeit aus. «Wenn drei Feiertage weniger in diesemJahr zu einem halben Prozentpunkt Wachstum führen, wird deutlich, wiezum Beispiel eine 42-Stunden-Woche Wachstum beschleunigen undArbeitslosigkeit senken könnte», sagte Rogowski. «Es war einer dergroßen Irrtümer unserer Gesellschaft, zu glauben, mit weniger Arbeitmehr erarbeiten zu können.»

Der BDI-Chef sagte zudem, die von der Bundesregierung angekündigteAusbildungsplatzabgabe sei eine der wichtigsten«Richtungsentscheidungen». Die Bundesregierung dürfe nicht zulassen,dass die Reformagenda «durch so ein bürokratisches Monster inMisskredit gerät», kritisierte der BDI-Chef.

Rogowski forderte von der Bundesregierung erneut über die «Agenda2010» weit hinausgehende Reformen. «Wir stehen erst am Anfang desReformprozesses. Wir brauchen neue, konkrete Ziele, konkreteMaßnahmen und konkrete Zeitvorgaben», sagte Rogowski. «Wir müssengemeinsam alles dafür tun, den Kern der deutschen Volkswirtschaft,die Industrie, zu hegen und zu pflegen und ein Maximum anWertschöpfung zu erzielen». In diesem Ziel seien sich Wirtschaft undPolitik einig.

Auch der Präsident des Zentralverbandes Elektrotechnik- undElektronikindustrie, Dietmar Harting, forderte von derBundesregierung weitere Anstrengungen im Reformprozess. Er sagte,Schröder habe die «Erträglichkeitsgrenze» und die «Leidensfähigkeit»in Deutschland angetestet. Deutschland stehe aber «allenfalls amAnfang einer Reformagenda».

Auf der Hannover Messe, der weltweit größten Industrieschau (19.- 24.4.), sind 5040 Aussteller aus 61 Nationen vertreten. Wegen derschwachen Konjunktur sowie Auslagerungen von Einzelmessen sind diesdeutlich weniger als im Vorjahr (6240 Aussteller). Dennoch soll dieMesse wichtige Impulse für den erhofften Konjunkturaufschwung geben.