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Handyzulieferer Balda mit mehr Verlust

22.04.2008, 13:48

Bad Oeynhausen/dpa. - Der angeschlagene Handyzulieferer Balda ist 2007 noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Nach dem missglückten Verkauf seiner europäischen Handyschalen-Produktion sei der Verlust des Konzerns im Vergleich zum Vorjahr um drei Viertel auf minus 73,3 Millionen Euro gestiegen.

Dies teilte die Balda AG am Dienstag mit. Auch der Umsatz brach um 16,6 Prozent auf 309,2 Millionen Euro ein.

Der Verkauf der Töchter war rückgängig gemacht worden, nachdem der neue Besitzer KS Plastic Solutions bis zu 30 Millionen Euro Verlustausgleich verlangt hatte. Für 2008 bestätigte Balda das Ziel eines Ergebnisses vor Steuern von 24 Millionen Euro und eines Umsatzes von 414 Millionen Euro.

Balda-Finanzvorstand Dirk Eichelberger kündigte an, das Segment Medizintechnik, das unter anderem Inhalatoren für Allergiker und Asthmatiker herstellt, verkaufen zu wollen. Die Sparte solle im laufenden Jahr zehn Prozent zum Umsatz beitragen und habe 2007 bereits einen Gewinn erzielt. Neues Kerngeschäft sind berührungsempfindliche Bildschirme. Der Konzern liefert dem Vernehmen nach für das Apple-Handy iPhone zu. Das Kerngeschäft werde 2008 profitabel sein, das erste Quartal aber «vergleichsweise schwach» ausfallen, sagte Eichelberger. Vorlaufkosten für neue Aufträge belasten den Angaben zufolge den Ertrag des ersten Halbjahrs 2008.

Ohne die europäische Handyschalenproduktion der Töchter Balda Solutions Deutschland GmbH, Balda Werkzeug- und Vorrichtungsbau GmbH und Balda Solutions Hungaria Kft. steigerte die Gruppe ihren Umsatz 2007 um 63,5 Prozent auf 257,4 Millionen Euro. Das Betriebsergebnis (EBIT) stieg auf 8,5 Millionen Euro nach minus 17,2 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Unter dem Strich blieb allerdings ein Verlust von 8,4 Millionen Euro - im Vorjahr lag der Verlust noch bei 15,4 Millionen Euro. Bereits Ende März hatte Balda bekanntgegeben, es gebe erneut Gespräche mit Interessenten an der europäischen Handyschalenproduktion.

Der Balda-Konzern beschäftigte Ende 2007 gut 8000 Mitarbeiter, davon 7218 (plus 17,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) in den fortgeführten Segmenten.