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Handel Handel: Wal-Mart vor raschem Umbau

30.07.2006, 19:26
Ein Prospekt des US-Konzerns Wal-Mart liegt am Freitag (28.07.2006) in Maintal bei Offenbach in einem Einkaufswagen eines zur Metro-Gruppe gehörenden «real»-Markts. (Foto: dpa)
Ein Prospekt des US-Konzerns Wal-Mart liegt am Freitag (28.07.2006) in Maintal bei Offenbach in einem Einkaufswagen eines zur Metro-Gruppe gehörenden «real»-Markts. (Foto: dpa) dpa

Düsseldorf/Frankfurt/dpa. - «An dem ein oder anderen Punkt wirdman auch über Arbeitsplätze reden. Wir haben aber immer Bedarf anqualifizierten Mitarbeitern im Gesamtkonzern. Für die Details ist eszu früh, wir haben gerade erst den Vertrag unterschrieben. Jetztatmen wir durch, dann krempeln wir die Ärmel hoch», sagte METRO-ChefHans-Joachim Körber in einem Interview der «Frankfurter AllgemeinenSonntagszeitung» («FAS»). Gefährdet ist dem Interview zufolge diebisherige Deutschland-Zentrale von Wal-Mart in Wuppertal. Auch daswerde aber noch geprüft, betonte Körber.

Achteinhalb Jahre nach dem Markteintritt in Deutschland hatte Wal-Mart am Freitag bekannt gegeben, sein verlustreichesDeutschlandgeschäft an den führenden deutschen Handelskonzern METROabzugeben. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt. Die METRO will mit demZukauf die in Deutschland schwächelnde Tochter Real stärken. Sieschließt derzeit nicht aus, dass auch einzelne der Wal-Mart-Filialengeschlossen werden könnten. «Wir werden versuchen, das übernommeneLadennetz und die dazugehörigen Arbeitsplätze soweit als möglich zuerhalten», sagte ein METRO-Sprecher der dpa am Samstag.

Bis Ende 2008 will Körber die Wal-Mart-Häuser «komplett auf Realumgestellt» haben, sagte der METRO-Chef der Zeitung. In den deutschenWal-Mart-Läden werden rund 11 000 Mitarbeiter beschäftigt. NachBrancheninformationen hat Wal-Mart in der Vergangenheit einigeFilialen geschlossen und hatte entsprechende weitere Pläne.

Im Jahr 2009 sollen die zuletzt mit Verlust arbeitenden Real-Warenhäuser «zu alter Ertragsstärke zurückkehren und eineUmsatzrendite von drei Prozent erzielen», betonte Körber in demInterview. Von den «bis dahin integrierten neuen SB-Warenhäusern»erhofft sich Körber einen zusätzlichen Umsatz von zwei MilliardenEuro.

Da einige Wal-Mart-Standorte deutlich größer sind als die Real-Märkte, plant Körber einem Bericht des Nachrichtenmagazin «Focus»zufolge, andere Ketten in die Gebäude zu integrieren. «Wir können unsvorstellen, dass dort neben Real die Filiale einer anderen Metro-Tochter wie zum Beispiel von Media Markt oder Saturn einzieht», sagteKörber. Die Gespräche zwischen METRO und Wal-Mart zur Übernahme derdeutschen Wal-Mart-Filialen hätten ein Jahr gedauert.