Handel Handel: Transfair spricht mit Lidl über das Siegel «fairer Handel»
Neckarsulm/dpa. - Der gemeinnützige Verein Transfair (Köln)verhandele derzeit darüber mit Lidl, bestätigte der Verein der «Weltam Sonntag». Mit dem Ziel, die Ausbeutung von Produzentenfamilien inAfrika, Asien und Lateinamerika zu verhindern, zeichnet TransfairWaren, die zu festgelegten fairen Bedingungen gehandelt wurden, mitseinem Gütesiegel aus. Lidl wollte sich zu dem Thema nicht äußern.
Um das Transfair-Siegel zu erhalten, müssen Lizenznehmer faireArbeitsbedingungen und eine faire Bezahlung der Produzentennachweisen. «Diese Bedingungen gelten für alle Lizenznehmer undwürden natürlich auch für Lidl gelten», heißt es bei Transfair. DemVernehmen nach geht es um eine kleinere Produktauswahl mit diesemGütesiegel.
Anhänger des fairen Handels sehen den Vorstoß von Lidl kritisch.«Wir denken, dass das Transfair-Siegel in den letzten Jahren vielGlaubwürdigkeit aufgebaut hat», sagt Tom Speck, Geschäftsführer desgrößten deutschen Importeurs von fair gehandelten Produkten, Gepa.Wenn das Siegel jetzt von einer Firma wie Lidl zur Imagepoliturverwendet werde, schade dies dem Siegel und dem fairen Handelinsgesamt.