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Handel Handel: «Netto» will «Kondi» kaufen

07.09.2006, 16:54

Halle/MZ/sth. - Märkte bleiben erhalten

Edeka Nordbayern bestätigte auf MZ-Anfrage, dass durch die Übernahme das Kondi-Lager in Halle geschlossen werden soll. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi sieht dadurch 184 Arbeitsplätze akut gefährdet. Betroffen seien 150 Lagerarbeiter und 34 Mitarbeiter in der Verwaltung. Ob es Entlassungen geben wird, lässt Edeka noch offen. "Wir werden versuchen, jedem Mitarbeiter ein anderes Angebot zu machen", sagte eine Edeka-Sprecherin. Ob die Discountmarke Kondi für den Verbraucher erhalten bleibt oder zu "Netto" umfirmiert wird, ist nach Angaben der bayrischen "Netto Markendiscount" nicht entschieden. Netto würde rund 100 Kondi-Märkte übernehmen. Noch seien die Verhandlungen über den Kauf jedoch nicht endgültig abgeschlossen, hieß es.

Die Mitarbeiter der Märkte sollen von Netto und NP (Discountmarke der Edeka Minden-Hannover) komplett übernommen werden. Für regionale Lebensmittelproduzenten in Sachsen-Anhalt wird die Übernahme nach Angaben der Netto-Geschäftsführung keine negativen Auswirkungen haben. Regionale Produkte in den Kondi-Märkten werden eher zunehmen.

Gründe sind offen

Gründe für den Verkauf der Kondi-Märkte, die in den letzten Jahren schnell expandierten, gab Edeka am Donnerstag nicht an. Die Gewerkschaft Verdi macht dafür die aggressive Preispolitik der Discounter verantwortlich. "Die starke Konkurrenz führt zu einer Konzentration auf dem Markt", sagt Verdi-Einzelhandelsexpertin Doris Finke.