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Handel Handel: Karstadt will 470 Millionen Euro in Warenhäuser investieren

05.03.2007, 12:13
Die Zentrale des Warenhauskonzerns KarstadtQuelle in Essen (Archivfoto vom 27.09.2004). (Foto: dpa)
Die Zentrale des Warenhauskonzerns KarstadtQuelle in Essen (Archivfoto vom 27.09.2004). (Foto: dpa) dpa

Essen/Hongkong/dpa. - «Wir werden in den kommenden zwei Jahren rund 470Millionen Euro in die Warenhäuser investieren», kündigte KonzernchefThomas Middelhoff bei einem Gespräch am Rande einer Veranstaltung inHongkong an. Beim Versand als dem Sorgenkind des Konzerns rechne mannoch in diesem Jahr mit der Ertragswende. Der ursprünglich noch indiesem Jahr geplante Börsengang von Neckermann werde auf dasFrühjahr 2008 verschoben.

Bei dem Börsengang schwebe ihm die Ausgabe von Neckermann-Gratisaktien an die Holding-Aktionäre vor, die für drei Jahre aufeine Dividende verzichtet hätten, sagte Middelhoff. Vor demBörsengang sei die Beteiligung eines Finanzinvestors möglich. Geplantsei zudem die komplette Abgabe aller Anteile. Der Versandhandel vonNeckermann und Quelle sei «gut» ins Jahr 2007 gestartet, soMiddelhoff. Bereits 2006 sei die nun für dieses Jahr erwarteteTrendwende greifbar nahe gewesen.

Im Touristik-Geschäft sehe KarstadtQuelle nach der Übernahmedes britischen Reiseveranstalters MyTravel weiteresAkquisitionspotenzial. Die Tourismus-Sparte soll künftig mit einemAnteil von 58 Prozent am Konzernumsatz zum wichtigsten Standbein desUnternehmens werden. «Das Bild kann sich wieder ändern», sagteMiddelhoff.

«Es gibt einen Megatrend hin zu einer Rückbesinnung zu denInnenstädten», zeigte sich der Konzernchef von den Aussichten desWarenhausgeschäfts überzeugt. Mit künftig etwa zehn Warenhäusern inder Sparte «Premium» und derzeit noch 82 Häusern unter dereinheitlichen Dachmarke «Karstadt» sowie 32 Sporthäusern wolle dasUnternehmen in den jeweiligen Regionen eine führende Position imHandel einnehmen. Dabei schloss Middelhoff nicht aus, dass man sichim Laufe dieses Prozesses von weiteren Häusern trennen könne.

Im operativen Geschäft strebe man Renditen von bis zu zehn Prozentbei den Premium-Häusern an. Für die Karstadt-Häuser rechne man miteiner so genannten EBITDA-Marge vor Steuern, Zinsen undAbschreibungen von acht Prozent. Mit der Stärkung von so genanntenEigenmarken wolle das Unternehmen dabei seine Erträge steigern. Zielsei es, den Anteil der 53 Eigenmarken am Umsatz von derzeit 23Prozent auf 50 Prozent mehr als zu verdoppeln.

Mit der Eröffnung eines eigenen Design-Zentrums für Textilien inHongkong werde dabei die Umsetzung von neuen Trends für dieEigenmarken des Unternehmens deutlich beschleunigt. Während dieUmsetzung bislang zwischen vier und sechs Monate gedauert habe,sollen neue Waren künftig nach nur sechs bis acht Wochen in denRegalen liegen. Unterstützt werde Karstadt dabei von dem chinesischenPartner Li und Fung, der etwa für die Auswahl der Fabriken und dieBeschaffung der Stoffe verantwortlich sei.