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Handel Handel: Drogerie-Kette Schlecker will massiv Personal abbauen

14.10.2004, 18:31
Laut Gewerkschaft sollen rund 1000 kleinere Schlecker-Filialen geschlossen werden. (Foto: dpa)
Laut Gewerkschaft sollen rund 1000 kleinere Schlecker-Filialen geschlossen werden. (Foto: dpa) dpa/dpaweb

Berlin/Ehingen/dpa. - Europas größte DrogeriemarktketteSchlecker will nach Informationen der Gewerkschaft ver.di massivPersonal abbauen. Auf einer bundesweiten Betriebsrätekonferenz vonSchlecker-Beschäftigten in Berlin hieß es am Donnerstag, im Zugeeines Standortoptimierungsprogramms würden derzeit rund 1000 kleinere Filialen geschlossen. Den Mitarbeitern sei bereits gekündigt wordenoder drohe Kündigung. In neu eröffneten Filialen würde Personal zuschlechteren Lohnbedingungen eingestellt. Ein Schlecker-Sprecher wiesdie Informationen als «unzutreffend» zurück.

Zwar käme es im Rahmen von Standortoptimierungen zu Schließungenvon Filialen. Gleichzeitig würde jedoch eine Vielzahl von neuenVerkaufsstellen eröffnet. «Bereinigt um die Zahl der Schließungenwurden allein in diesem Jahr bereits wieder 272 neu hinzugekommendeVerkaufsstellen mit zusätzlichen Arbeitsplätzen geschaffen», hieß esvon dem Unternehmen. Es sei geplant, den von einer Filial-Schließungbetroffenen Mitarbeitern soweit wie möglich eine Beschäftigung ineiner anderen Filiale anzubieten. «Auch dies wurde in derVergangenheit so bereits erfolgreich und sozialverträglichpraktiziert», teilte der Sprecher weiter mit.

Die Gewerkschaft geht davon aus, dass «mindestens 8000 derinsgesamt 40 000 Beschäftigten die wöchentliche Arbeitszeit gekürztwerde - obwohl bereits rund 80 Prozent der Beschäftigten in Teilzeitarbeiten». Auch dies wies der Sprecher zurück: «Zutreffend istvielmehr, dass die Firma Schlecker vor einigen Monaten in großangelegter Form die Öffnungszeiten bei einer Vielzahl derVerkaufsstellen um zwei Stunden auf 20.00 Uhr verlängert hat», hießes.

Die stellvertretende Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Schlecker,Marion Tesche, kritisierte, die Geschäftsführung verweigerte jeglicheInformation über das Ausmaß der Schließungen und des Personalabbaus.Auch würden keine arbeitsplatzsichernden Maßnahmen oderSozialplanregelungen getroffen.

Die Schlecker-Drogeriemärkte machen mit fast 14 000 Filialen inEuropa einen Umsatz von 6,5 Milliarden Euro.