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Handel Handel: Bald endgültiges Aus für Duty Free

09.10.2003, 09:37
Fahrgäste eines Schiffes, das auf dem Neuwarper See in Ostvorpommern zwischen dem deutschen Altwarp und dem polnischen Nowe Warpno (Neuwarp) fährt, kaufen zollfreie Ware ein. In den kleinen Ort Altwarp am Stettiner Haff kommen täglich tausende Touristen, um auf so genannten Butterschiffen zollfrei Waren einzukaufen. Jährlich eine halbe Million Passagiere nutzte bisher die mehrstöckigen Butterschiffe für Einkaufstouren. (Foto: dpa)
Fahrgäste eines Schiffes, das auf dem Neuwarper See in Ostvorpommern zwischen dem deutschen Altwarp und dem polnischen Nowe Warpno (Neuwarp) fährt, kaufen zollfreie Ware ein. In den kleinen Ort Altwarp am Stettiner Haff kommen täglich tausende Touristen, um auf so genannten Butterschiffen zollfrei Waren einzukaufen. Jährlich eine halbe Million Passagiere nutzte bisher die mehrstöckigen Butterschiffe für Einkaufstouren. (Foto: dpa) dpa

Neubrandenburg/dpa. - Die Butterschifffahrt in Deutschland steht in einem halben Jahr vor dem endgültigen Aus. Mit der EU-Osterweiterung endet die Galgenfrist für den Duty-Free-Verkehr an der Grenze zu Polen und Tschechien.

«Auf Grund der Ende der 90-er Jahre gemachten Erfahrungen wird es schwierig sein, für die Zeit nach dem Beitritt dieser Länder zur EU Sonderregelungen zu erreichen», sagte Klaus Richter, Leiter des Referats Seeverkehr und Häfen im Schweriner Wirtschaftsministerium. Bei Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) will sich das Ministerium aber für Übergangsfristen einsetzen.

Die Fährschiffe auf den Gewässern innerhalb der Europäischen Union mussten den Verkauf zoll- und steuerfreier Waren nach einem EU-Dekret Mitte 1999 einstellen. Butterschiff-Liebhaber in Deutschland konnten bis jetzt noch auf das Stettiner Haff, den Unterlauf der Oder und die Elbe ausweichen, weil die schwimmenden Supermärkte dort die bisherige EU-Binnengrenze hinter sich ließen.

Bei den Reedern sei sicher eine nicht unerhebliche Zahl von Arbeitsplätzen gefährdet, sagte Richter. «Aber viele Unternehmen haben den zeitlichen Vorlauf genutzt, um ihre Angebotspalette den veränderten Bedingungen anzupassen.» Einige Reeder kündigten bereits mehr touristische Rundfahrten an.