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Güterverkehr auf der Schiene boomt weiter

02.09.2008, 10:29

Wiesbaden/dpa. - Der Güterverkehr auf der Schiene boomt weiter. Nach dem Rekordjahr 2007 hat die Transportleistung auch im ersten Halbjahr 2008 dank der guten Konjunktur zugelegt, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden berichtete.

Auf dem deutschen Schienennetz wurden in den ersten sechs Monaten 189,8 Millionen Tonnen Güter transportiert, ein Plus von 5,4 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr. Die Transportleistung, also das Produkt aus Tonnage und Transportstrecke, stieg um 3,7 Prozent auf 59,7 Milliarden Tonnenkilometer.

Der Binnenverkehr war mit einem Plus von 6,5 Prozent auf 118,4 Millionen Tonnen der wesentliche Wachstumsträger, teilten die Statistiker mit. Dagegen wuchsen Sendungen ins und vom Ausland schwächer und auch der Transit spielte auf der Schiene mit 11 Millionen Tonnen (+4,8 Prozent) weiterhin eine untergeordnete Rolle. Die durchschnittliche Transportweite verringert sich von 320 auf 315 Kilometer.

Im vergangenen Jahr hatte der Güterverkehr auf der Schiene den Höchststand von 115 Milliarden Tonnenkilometern erreicht. Die Transportmenge war auf 361 Millionen Tonnen gestiegen, der fünfte Zuwachs in Folge. Die Höchststände bei der Menge wurden allerdings Anfang der 90er Jahre erzielt, als noch mehr Kohle per Schiene transportiert wurde. Damals wurden aber häufiger kürzere Strecken zurückgelegt.

Die Masse der von 37 verschiedenen Bahnunternehmen transportierten Güter waren Eisen und Metalle (34,5 Mio Tonnen) sowie Kohle (25,5 Mio Tonnen). Ein überdurchschnittliches Wachstum von 21,7 Prozent verzeichneten die Tranporteure bei Erzen und Metallabfällen (19,1 Mio Tonnen). Rund 18 Prozent der Güter wurden in Containern durchs Land gefahren, ein Plus von 13,4 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2007. Geringere Mengen gab es zum Beispiel bei landwirtschaftlichen Erzeugnissen, Düngemitteln sowie bei Steinen und Erden.

Die Steigerungen hat die «Allianz pro Schiene» zum Anlass genommen, erneut den Ausbau des Netzes zu verlangen. «Der Schienengüterverkehr wächst seit Jahren prozentual stärker als der Lkw-Verkehr. Während das Straßennetz Jahr für Jahr vom Staat ausgebaut wird, schrumpft das Bundesschienennetz kontinuierlich. Wir brauchen eine Infrastrukturoffensive für die Schiene. Das Schienennetz muss endlich mit den Warenströmen mitwachsen», forderte der Geschäftsführer der Organisation, Dirk Flege, in Berlin.