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Grüne Woche Grüne Woche: Blasenwurst und Sprühsahne

Von Ronny Banas 09.01.2013, 18:23

Magdeburg/MZ. - Sachsen-Anhalt wird sich in diesem Jahr mit ähnlich vielen Ausstellern auf der Grünen Woche in Berlin präsentieren wie im vergangenen Jahr. 80 Unternehmen und Verbände stellen ihre Produkte und Angebote vor, sagte Agrarminister Hermann Onko Aeikens (CDU) am Mittwoch in Magdeburg. Die Präsenz auf der Messe sei für Firmen wichtig. "Die Grüne Woche ist der wichtigste Termin im Jahr, wenn Firmen mit den Verbrauchern direkt ins Gespräch kommen wollen", sagt auch Thomas Lange, Geschäftsführer der Agrarmarketinggesellschaft Sachsen-Anhalt. Vor allem dann, wenn man testen will, wie neue Produkte angenommen werden. "Das ist besser als jede Marktforschung", sagt Lange. Etwa 50 neue Produkte haben die Firmen in diesem Jahr im Gepäck. Eines davon stellt das hallesche Unternehmen "Harzer Blasenwurst" her. Bei der Neuheit, von der man sich wachsende Bekanntheit erhofft, handelt es sich um eine Lyoner Fleischwurst, die mit einer würzigen Panade, entwickelt in Halle, ummantelt ist und der Wurst einen scharfen Geschmack gibt. In Berlin steht der letzte Test an, ab 1. Februar geht die "Peppade-Lyoner" in den Verkauf. Während sich die Hallenser mit kräftig gewürzter Wurst einen Namen machen wollen, versucht dies die Firma Leha aus Laucha (Burgenlandkreis) mit laktosefreier Sprühsahne. Die drei größten Weinbauproduzenten des Bundeslandes wollen mit einem in Deutschland seltenen Weißburgunder aus dem Eichenfass punkten. "Wir nehmen sehr viele neue Ideen mit nach Berlin", so Lange. An Innovation scheitere es in der sachsen-anhaltischen Lebensmittelindustrie nicht. Spürbar sei das letztlich auch an den nackten Zahlen, sagt er weiter.

Der positive Trend in der Branche setzte sich auch im vergangenen Jahr fort. Laut Ministerium stieg der Umsatz in der Nahrungs- und Futtermittelherstellung per 30. Oktober 2012 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,7 Prozent auf fast 5,21 Milliarden Euro an. In der Getränkeherstellung kletterte er im gleichen Zeitraum um 6,6 Prozent auf 748 Millionen Euro.

Vor allem beim Export habe man kräftig zugelegt, sagt Lange. "Dort waren wir bis ins Jahr 2011 noch unterentwickelt. Das hat sich geändert, wir konnten beträchtliche Steigerungen verzeichnen." Im vergangenen Jahr exportierte die Agrarwirtschaft in Sachsen-Anhalt Güter im Wert von 870 Millionen Euro, 16 Prozent des Umsatzes. 2011 waren es noch zehn Prozent. Die Steigerung macht sich auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar. In den 110 Betrieben der Ernährungswirtschaft arbeiten etwa rund 21 800 Menschen. Damit ist die Agrarwirtschaft einer der größten Wirtschaftszweige im Land.