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Großansiedlung Großansiedlung: Burg für neue Papierfabrik favorisiert

Von Steffen Höhne 24.03.2006, 19:06
Ein Maschinenbediener arbeitet an der nach Unternehmensangaben schnellsten Papiermaschine der Welt in der Burger Papierfabrik Propapier bei Magdeburg. (Foto vom 25.08.2004: dpa)
Ein Maschinenbediener arbeitet an der nach Unternehmensangaben schnellsten Papiermaschine der Welt in der Burger Papierfabrik Propapier bei Magdeburg. (Foto vom 25.08.2004: dpa) dpa

Halle/MZ. - Die Stadt Burg im Jerichower Land kann mit einer neuen industriellen Großansiedlungrechnen. Die Prowell-Guppe aus Offenbach (Rheinland-Pfalz)plant den Bau einer 500 Millionen Euro teurenPapierfabrik. Dadurch könnten 200 direkteArbeitsplätze entstehen und bis zu 500 weiterebei im Umfeld tätigen Dienstleistern. NachUnternehmensangaben steht neben Burg nochein Standort in Polen zur Wahl. "Es gibt jedochdie klare Tendenz zu Burg", sagt Prowell-ChefJürgen Heindl.

Nach MZ-Informationen müssen noch letzteDetails der Ansiedlung ausgehandelt werden.So steht die Höhe der Fördermittel noch nichtfest. Zudem gibt es Gespräche zur Wasserentsorgung,verbunden mit dem Bau eines neuen Klärwerkes.Burgs Bürgermeister Bernhard Sterz (SPD) äußertesich jedoch optimistisch, dass letzte Fragengeklärt werden können. Geplant ist, AnfangApril den Förderbescheid des Landes zu übergeben.Für den Standort spricht, dass die Prowell-Gruppederzeit schon mit drei Firmen - Propapier,Prowell und Prologistik, die bisher 300 Mitarbeiterbeschäftigen - vor Ort tätig ist. So stelltdie Firma Propapier jährlich aus 100 ProzentAltpapier rund 300000 Tonnen Wellpappe-Rohpapierher, die bei Prowell verarbeitet werden. Miteiner zweiten Papierfabrik würde laut Heindldie jährliche Kapazität um 650000 Tonnensteigen. Zudem sind nach seinen Worten beider Höhe der Investitionen "die Lohnkostennicht der entscheidende Faktor für die Wahldes Standorts". Mit der Ansiedlung würde Burgzu einem großen Standort der europäischenPapier- und Verpackungsindustrie aufsteigen.

Die Branche entwickelt sich in Sachsen-Anhaltzu einem der dynamischsten Wirtschaftszweige.Durch Ansiedlungen wie des ZellstoffwerksStendal oder der Kartogroup in Leuna rücktdas Land in den Blickpunkt vieler Investoren.Im ersten Halbjahr 2005 erhöhte die Branchein Ostdeutschland ihren Umsatz um 30Prozentauf 883 Millionen Euro.

Auch die Prowell-Gruppe mit einem geplantenGesamtumsatz von 350 Millionen Euro in diesemJahr konnte in den vergangenen Jahren zweistelligwachsen. Neben Burg betreibt das UnternehmenWerke in Offenbach (Hessen), Schüttorf (Niedersachsen),Douvrin (Frankreich) und Rokycany (Tschechien).