Giesecke & Devrient Giesecke & Devrient: Härtetests für neue Banknoten
München/MZ. - Beim Münchner Banknotendrucker Giesecke & Devrient, der rund 60 Währungen weltweit herstellt, gibt es mehr als 50 Härtetests - von der Knittermaschine bis zum Säurebad.
Warum müssen Geldscheine robust sein?
Banknoten sollten möglichst widerstandsfähig gegen Schmutz, Hitze und andere Belastungen sein, damit sie sich auch bei starker Nutzung nicht deutlich verändern. Das ist zum einen wichtig, um Fälschungen sofort zu erkennen. Zum anderen gewinnt die Maschinenlesbarkeit der Geldscheine an Bedeutung: Wenn sie schmutzig, zerknittert oder zu weich werden, erkennen Automaten sie nicht.
Was müssen die Geldscheine aushalten können?
Einen verschütteten Rotwein sollten sie ebenso wegstecken wie die Krallen einer Katze. Selbst bei großer Hitze, etwa im Handschuhfach eines geparkten Autos in der prallen Sonne, dürfen die Geldscheine nicht schrumpeln. Getestet wird dies vorab mit einem heißen Bügeleisen. Die Hitzebeständigkeit stellen die Entwickler im Backofen unter Beweis. Der Knittertest besteht aus einem Kolben, der mehrfach in ein Rohr mit einem klein gedrückten Geldschein gestoßen wird. Selbst aggressive Flüssigkeiten wie Nagellackentferner sollten den Geldschein nicht zerstören. "Wir haben ein riesiges Set an Tests", sagt Bernd Kümmerle von Giesecke & Devrient. Als härtester von allen gilt die Kochwäsche.
Sind Euro-Banknoten brennbar?
Dass Geldscheine offenes Feuer überstehen, ist eine Legende. Aber auch alle anderen Härtetests sind nicht für Nachahmer. "Absichtlich stark beschädigte Euro-Banknoten werden nicht erstattet", warnt die Europäische Zentralbank.
Wie lange lebt eine Banknote?
Kleine Geldscheine wie der Fünf- oder Zehn-Euro-Schein werden viel benutzt und im Schnitt nach sechs Monaten aus dem Verkehr gezogen. Deutlich länger, nämlich rund zwei Jahre, sind 50-Euro-Noten im Umlauf. Mit fünf Jahren am längsten leben die hohen Banknoten mit einem Wert von 200 oder 500 Euro.