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Getränkeindustrie Getränkeindustrie: Mineralwasser läuft Bier den Rang ab

04.01.2002, 16:00

Berlin/dpa. - Den größten Marktanteil hatte wieder Mineralwasser.Der Verbrauch stieg auf durchschnittlich 109,5Liter (plus 3,8 Prozent). Gefragt waren vorallem stille und kohlensäurearme Wasser, wiewafg-Hauptgeschäftsführer Andreas Stücke erläuterte.Diese Entwicklung sei für die Branche umsoerfreulicher, da bereits jeder vierte deutscheHaushalt über einen Wassersprudler verfüge,mit dem Leitungswasser aufbereitet werdenkann.

Bei den Erfrischungsgetränken wie Colaoder Limonade gab es ein leichtes Plus von0,5 Prozent auf durchschnittlich 106,2 Liter,bei Fruchtsäften und -nektaren dagegen einMinus von einem Prozent auf 40,2 Liter. Aufdem Vormarsch sind laut Stücke auch so genannteFunctional Drinks wie Mineralstoff- und Ballaststoffgetränkeoder Mischungen von Frucht und Milch beziehungsweiseJoghurt. Gefragt waren auch Stille Wasser,die mit Vitaminen oder Fruchtsaftkonzentratenzusätzlichen Geschmack bekommen. Neu auf demMarkt sind Sojagetränke, die auf Grund ihreshohen Proteingehalts gesundheitsförderlichsein sollen.

Auf das geringere Interesse an alkoholischenGetränken - der Pro- Kopf-Verbrauch an Bier,Wein und Schnaps liegt nach jüngsten Statistikenin Deutschland nur noch bei 155 Litern - reagierendie Getränkehersteller ebenfalls mit Mischgetränken."Viele Brauereien sind auf diesen Trend aufgesprungen,um den seit Jahrzehnten rückläufigen Bierkonsumauszugleichen", erläuterte Stücke. Dazu gehörenfertig abgefüllte Alkoholmischgetränke wieRadler oder Alsterwasser, aber auch Bier-Cola.Auch Alt- und Weizenbier wird verstärkt mitAlkoholfreiem gestreckt.

Trotz der positiven Absatzzahlen ging derUmsatz der Branche um etwa ein Prozent auf9,07 Milliarden Euro (17,7 Milliarden Mark)zurück. Die Wirtschaftsvereinigung begründetedies unter anderem damit, dass wachsenderKonkurrenzdruck und Verdrängungswettbewerbim Handel zu rückläufigen Verbraucherpreisengeführt hätten. Außerdem hätten billige Handelsmarkenweiter an Bedeutung gewonnen. Die Wirtschaftsvereinigungvertritt mehr als 200 Unternehmen mit 20000Beschäftigten.