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Getränke Getränke: Radeberger und Warsteiner drehen Preisschraube

04.03.2003, 12:52
Der Vorstandsvorsitzende der Radeberger Gruppe, Ulrich Kallmeyer, schenkt sich am Montag (03.03.2003) in der Abfüllung der DAB-Brauerei (Radeberger Gruppe) in Dortmund ein Glas Bier ein. Deutschlands drittgrößte Braugruppe Radeberger dreht an der Preisschraube. Zum 1. Mai 2003 würden die Bierpreise um 2,5 bis 5 Prozent über die Breite der Radeberger Gruppe angehoben, sagte Kallmeyer in einem dpa-Gespräch. Pro Kasten Mehrweg-Flaschenbier bedeute das einen Preisanstieg um 20 bis 40 Cent. (Foto: dpa)
Der Vorstandsvorsitzende der Radeberger Gruppe, Ulrich Kallmeyer, schenkt sich am Montag (03.03.2003) in der Abfüllung der DAB-Brauerei (Radeberger Gruppe) in Dortmund ein Glas Bier ein. Deutschlands drittgrößte Braugruppe Radeberger dreht an der Preisschraube. Zum 1. Mai 2003 würden die Bierpreise um 2,5 bis 5 Prozent über die Breite der Radeberger Gruppe angehoben, sagte Kallmeyer in einem dpa-Gespräch. Pro Kasten Mehrweg-Flaschenbier bedeute das einen Preisanstieg um 20 bis 40 Cent. (Foto: dpa) dpa

Frankfurt/Main/dpa. - Andere führende Brauereien in Deutschland beobachten zunächst dieMarktentwicklung. Durch die Bank werden Zusatzbelastungen durch denStaat wie die steigende Öko-Steuer und die neue Autobahngebühr fürLastwagen als Preistreiber bewertet. Die Bierpreise waren erst 2002im Branchendurchschnitt um 7 Prozent gestiegen. Das war die höchstePreiserhöhungsrunde der vergangenen Jahrzehnte in Deutschland. Obsich jetzt eine neue Runde zusammenbraut, blieb zunächst unklar.

Kallmeyer begründete die Preisanhebung bei der Radeberger Gruppemit gestiegenen Kosten bei Energie und Verpackung. «Es ist einebreite Palette.» Eine weitere Preiserhöhung bei der Oetker-Tochterzum Herbst, wenn die Lastwagen-Maut auf Autobahnen zu spüren seinwird, ist dem Vernehmen nach unwahrscheinlich. Bei der Preiserhöhungspielt nach Darstellung des Vorstandes auch des Dosenpfand eineRolle. Durch die seit Jahresbeginn gesunkene Nachfrage seien dieKosten je Dose gestiegen. Der Mengenrückgang verteuere das Produkt.

Radeberger ist nach Interbrew (Diebels, Becks, Gilde) und Holsten(König, Licher) die drittgrößte Brauereigruppe in Deutschland. ZurRadeberger Gruppe gehören vor allem die Marken Radeberger, BindingLager, Berliner Kindl, Krostitzer, Henninger Radler, Clausthaleralkoholfrei, Schöfferhofer Weizen, DAB, Dortmunder Kronen. Kallmeyerkönnte sich vorstellen, dass auch andere Brauer den Preis erhöhen.«Viele Brauereien existieren ja nur, indem sie außerordentlicheErträge erwirtschaften», sagte er mit Blick auf Grundstücksverkäufebei einigen anderen Unternehmen in der deutschen Brauwirtschaft.

Die deutsche Tochter des belgischen Interbrew-Konzerns wartet ab.«Wir schauen uns das genau an, wie sich der Wettbewerb verhält, habenaber noch keine konkreten Überlegungen», sagte ein Sprecher der dpa.Bei der Holsten-Gruppe sei eine Preiserhöhung derzeit nicht geplant,erklärte ein Sprecher. Bei der Nummer 4, Brau und Brunnen, hieß es:«Wir machen uns schon Gedanken darüber. Aber konkrete Pläne gibt esbisher nicht.» Bei den führenden Privatbrauereien bleibt WarsteinerVorreiter. Warsteiner hatte zum 1. Februar 2003 eine Preiserhöhungvollzogen. Der Familien-Primus Krombacher hat derzeit keine Pläne.

Deutschlands viertgrößte Privatbrauerei Veltins sieht derzeitkeinen Raum für eine Bierpreiserhöhung. In dieser konsumschwachenZeit bestehe die Gefahr, den Verbraucher über Gebühr zu strapazieren,sagte ein Veltins-Sprecher auf dpa-Anfrage. Durch Kosten, die derGesetzgeber verursache, könnten die Brauerei gezwungen seien, imHerbst über eine Preiserhöhung nachzudenken. Die Autobahn-Maut fürLastwagen verteuere das Bier nach einer Hochrechnung um 7 bis 10 Centje Kasten.

Das Archivbild zeigt die Kontrolle der Fassabfüllung in der Warsteiner-Brauerei in Warstein. (Foto: dpa)
Das Archivbild zeigt die Kontrolle der Fassabfüllung in der Warsteiner-Brauerei in Warstein. (Foto: dpa)
dpa