Getränke Getränke: «Onkel Dittmeyer» ist tot
Hamburg/dpa. - Der als «Onkel Dittmeyer» bekannt gewordeneFruchtsaftproduzent Rolf H. Dittmeyer ist tot. Er starb bereits amvergangenen Sonntag (17. Mai) im Alter von 88 Jahren, bestätigteKarin Hauschild von der Dittmeyer's Frucht-Plantagen GmbH & Co. KG amSonntag Medienberichte. Dittmeyer wurde am 27. April 1921 in Laagebei Rostock geboren. Im Jahr 1966 gründete er die Marke «Valensina»,1978 kam «Punica» hinzu. Bundesweit bekannt wurde Dittmeyer durchseine Fernsehspots, in denen er als «Onkel Dittmeyer» stets sagte:«Entweder frisch gepresst oder Valensina». Zuletzt lebte Dittmeyer imHamburger Stadtteil Rissen. Er soll an diesem Montag bestattetwerden.
Dittmeyer, der nach seiner Entlassung aus amerikanischerKriegsgefangenschaft 1947 in Hamburg Philologie, Anglistik undPsychologie studierte, baute zwischen 1955 und 1959 zunächst mit denEdeka-Fruchtkontoren eine Einkaufsorganisation für den deutschenLebensmittelhandel auf. Von 1960 an stellte er im marokkanischenKenitra und in Südafrika Zitrussäfte her, die er als ersterHersteller direkt bei den Plantagen abfüllte und in Flaschen nachDeutschland verschiffte. Von 1972 bis 1984 war Dittmeyer mit seinenMarken Exklusivlieferant der Olympischen Spiele in München, Montreal,Moskau und Sarajevo. Von 1976 an begann er zudem, an der spanischenAtlantikküste die größte Orangenplantage Europas aufzubauen.
Als Dittmeyer 1984 im Alter von 63 Jahren einen Hörsturz erlitt,verkaufte der Hobbyflieger und Sportsegler seine Firmengruppe an denamerikanischen Konzern Procter & Gamble - um sie als 77-Jährigerwieder zurückzukaufen: «Ich musste einfach mitbieten und mit denanderen um die Wette laufen», sagte er damals. 41 Millionen Mark (21Millionen Euro) kostete allein der Rückkauf der Marke - zu viel, wiedamals einige Branchenkenner meinten und schließlich auch Rechtbehielten. 2001 meldete Dittmeyer für sein Unternehmen, dessenVerwaltungssitz inzwischen im Bremer Europahafen lag, Insolvenz an.