Getränke Getränke: Mineralbrunnen wird von Lidl übernommen
Weißenfels/MZ. - Sitz bleibt Weißenfels
"Der Hauptsitz der MEG bleibt in Weißenfels und die Firma in ihrer Struktur erhalten", sagt der neue Vorsitzende der Geschäftsleitung, Michael Spies, der MZ. Nach Firmen-Angaben hält die Schwarz-Gruppe derzeit 74 Prozent der Anteile, 24 Prozent liegen beim Alteigentümer Christian Künzer. Bis 2008 sollen alle Geschäftsanteile von der Handelskette übernommen werden. Über den Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.
Schon seit über einem Jahr wurde über einen Einstieg von Lidl spekuliert. Die MEG ist in den vergangenen Jahren rasant gewachsen und stieg 2004 mit einer Produktion von 1,4 Milliarden Litern Mineralwasser zum größten deutschen Brunnen auf. Die hohen Absatzsprünge wurden vor allem durch die Produktion von Handelsmarken für Discounter erreicht. "Die MEG konnte als mittelständisches Unternehmen aus eigener Kraft die schnelle Expansion jedoch nicht mehr schultern", sagt Vertriebschef Jörg Aldenkott.
Nach Brancheninformationen sind auf Grund der niedrigen Discountpreise die Margen in diesem Geschäft gering. Erschwerend kam für die Weißenfelser die Einführung des Dosenpfandes hinzu. Als Vorreiter bei PET-Einwegflaschen wurden Marken wie "Taufrisch" bei Handelsketten ausgelistet.
"Lidl hat sich für einen Einstieg entschieden, um damit seine langfristigen Lieferbeziehungen zu sichern", so Spies. Die MEG sei der wichtigste Mineralwasser-Produzent des Discounters. Das Engagement sei nicht als Übergang gedacht, sondern langfristig angelegt. Die Produktion soll deutlich wachsen. "Wir planen dieses Jahr einen Absatz von 1,7 Milliarden Liter", sagt Aldenkott. Alle Standorte der MEG blieben erhalten.
"Leisslinger" erhalten
Außerdem plant das Unternehmen weitere Zukäufe. "Wenn es eine attraktive Möglichkeit gibt, werden wir auch zukaufen", betont Spies. Noch nicht geklärt ist die Zukunft der Traditionsmarke "Leisslinger". "Wir wollen Leisslinger als regionale Marke weiterführen", so Aldenkott. Auch unter dem Dach von Lidl, dass in Konkurrenz zu anderen Handelsketten steht, hält der Vertriebschef dies für möglich.