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Gesundheit Gesundheit: Neue Schweinegrippe-Impfstudie aus Schweden

03.11.2009, 09:14

Langen/dpa. - Schweden impft seit dem 12. Oktober gegen dieSchweinegrippe und hat nun erste Erfahrungen mit dem auch inDeutschland verwendeten Stoff Pandemrix präsentiert. Demnachentsprechen die Nebenwirkungen denen, die nach den Zulassungsstudienerwartet werden. Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) in Langen beiFrankfurt/Main stellt Auszüge aus dem schwedischen Bericht vor:

In dem Land wurden bisher etwa 1,4 Millionen Dosen des ImpfstoffesPandemrix ausgeliefert. Es wurde jedoch nicht mitgeteilt, wie vieleMenschen geimpft wurden. Insgesamt hätten Gesundheitsmitarbeiterbisher etwa 200 Verdachtsfälle von Nebenwirkungen gemeldet. Von demGeimpften selbst hätten 400 bis 500 über Nebenwirkungen berichtet. InZulassungsstudien wurden bislang unter anderem Kopf- undGelenkschmerzen, Fieber, Mattigkeit und Rötung an der Einstichstellefestgestellt.

Beachtenswert sei die Meldung von allergischen Reaktionen bei 37Patienten, darunter seien 15 schwerwiegende Reaktionen, schreibt dasPEI. Die Patienten seien mit Adrenalin, Kortikosteroiden undAntihistaminika behandelt worden. Bei zwei der Patienten sei eineHühnereiweißallergie bekanntgewesen. Nach Auffassung des Paul-Ehrlich-Instituts ist es notwendig, die Umstände der einzelnen Fälleweiter abzuklären.

Fünf Patienten in Schweden seien im zeitlichen Zusammenhang mitder Impfung gestorben. «Derzeit gibt es allerdings keine Hinweise aufeinen ursächlichen Zusammenhang mit der Impfung», betont das PEI. DasIntervall zwischen Impfung und Tod betrug zwischen 12 Stunden und 4Tagen. «Alle fünf Patienten hatten chronische Erkrankungen.» DieTodesfälle müssten vor dem Hintergrund von 200 und 250 Todesfällenpro Tag in Schweden gesehen werden, wobei die Mehrheit der Fälleältere Menschen mit chronischen Grunderkrankungen betrifft, also dieGruppe, die derzeit bevorzugt geimpft wird.