Gesundheit Gesundheit: Erste Fälle von Vogelgrippe nun auch in Deutschland

Schwerin/Berlin/dpa. - Die deutschen Behörden informierten die EU-Kommission darüber, dass das Virus in den wilden Schwänen nachgewiesen worden sei. Das teilte ein EU-Sprecher in Brüssel mit. Nun müsse das Untersuchungsergebnis noch durch das EU-Referenzlabor in Großbritannien bestätigt werden.
Unterdessen stellte das Landwirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern einen Krisenstab zusammen und verhängte eine sofortige Stallpflicht für das Land. Märkte und Ausstellungen mit Geflügel sowie der mobile Geflügelhandel wurden verboten. «Wir müssen alles daran setzen, dass eine Einschleppung des Virus in Nutztierbestände nicht stattfindet», sagte Agrarminister Till Backhaus (SPD). Gleichzeitig rief er die Geflügelhalter zur Einhaltung der Stallpflicht auf. «Wir müssen damit rechnen, dass weitere Fälle auftauchen, nicht nur in Mecklenburg-Vorpommern, sondern auch darüber hinaus», sagte Backhaus. Er appellierte zudem an die Menschen im Land, die toten Tiere nicht anzufassen, sowie Polizei und Veterinärämter zu informieren.
Bundesverbraucherminister Horst Seehofer (CSU) berief am Mittwoch auch den Berliner Krisenstab zur Tierseuchenbekämpfung ein. Die Gesundheitsbehörden in Schweden und Norwegen hatten bereits in der Nacht nach dem Fund der toten Schwäne Dienstagabend auf Rügen die Geflügelhaltung im Freien verboten.
In einer Schutzzone im Radius von 10 Kilometern um die Fundorte der toten Schwäne muss das Geflügel nach EU-Recht in Ställe gesperrt werden. In einer Sperrzone von drei Kilometern dürfen mindestens 21 Tage lang kein Geflügel oder Geflügel-Fleisch ein- oder verkauft werden. Bundesweit sollte die Stallpflicht ab Freitag gelten. Urlauber hatten vier verendete Schwäne am Freitag an einer Fähre zwischen den Inseln Rügen und Hiddensee gefunden, bei denen jetzt die Vogelgrippe nachgewiesen wurde.




