Gentechnik Gentechnik: Versuchsfelder von Gen-Mais bleiben geheim
Halle/MZ. - Von einer "Sauerei" spricht Kurt-HenningKlamroth, Präsident des LandvolkverbandesSachsen-Anhalt. "Das Misstrauen ist groß",sagt er und verweist auf mögliche Nachbarnvon Versuchsfeldern. Dort könnte es eine "Kontaminationmit genverändertem Samen" geben, was eineWertminderung der betroffenen Flächen bedeute.Er plädiert dafür, die Versuchs-Standorterasch zu nenen. Offenheit fordert auch SusanneBrandt vom Landesbauernverband: "Auf die Dauerist das so nicht zu halten." Es müsse eineStelle geben, bei der sich Landwirte informierenkönnen, ob in ihrer Nachbarschaft Versuchemit Gen-Mais laufen.
Das Magdeburger Wirtschaftsministerium hattevor einer Woche mitgeteilt, dass der bislanggrößte deutsche Freilandversuch mit genverändertemMais in Sachsen-Anhalt begonnen habe. AufFragen nach Details verweisen das Wirtschafts-und Landwirtschaftsministerium unisono aufdie morgige Pressekonferenz. Dass auch dannnicht über Standorte informiert werden soll,begründet Lampe mit möglichen Störaktionen.
Die Umweltschutz-Organisation Greenpeace hatteAnfang April bei Bernburg die Aussaat vonGen-Weizen behindert. Wegen der Aktion istvom Land ein Strafantrag gestellt worden.Greenpeace-Sprecher Henning Strodthoff bezeichnetedie Aussaat von Gen-Mais am Montag als einen"Angriff auf Verbraucher und Bauern". Es sollin "angemessener Form" darauf reagiert werden.Nach seiner Ansicht verstößt die Landesregierungmit ihrer Weigerung, die Versuchs-Standortezu nennen, gegen EU-Recht.