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General Motors General Motors: Fall und Wiederaufstieg des Autokonzerns

18.11.2010, 10:46

Detroit/dpa. - Der Autoriese General Motors (GM) ist eine derIndustrie-Ikonen der USA. Um den Weltkonzern vor der Pleite zuretten, springt 2009 der US-Steuerzahler ein. Nun löst sich dasUnternehmen aus der Obhut des Staates und kehrt mit wehenden Fahnenan die Börse zurück. Die dramatischen Ereignisse der vergangenenJahre:

- 2004: GM verdient auf Jahressicht zum letzten Mal Geld vor derInsolvenz: 3,7 Milliarden Dollar.

- 2007: GM weist mit 38,7 Milliarden Dollar den höchsten Verlustder Firmengeschichte auf. Überbordende Schulden, hohe Kosten fürGesundheit und Pensionen der Mitarbeiter, veraltete Werke und einefalsche Modellpolitik machen dem Konzern zu schaffen. Von 2005 biszur Insolvenz addiert sich das Minus auf über 90 Milliarden Dollar.

- 2008: Nach 77 Jahren verliert GM den Titel des nach Absatzweltgrößten Autobauers an den japanischen Rivalen Toyota.

- November 2008: Die GM-Tochter Opel ruft nach Absatzeinbruch undmassiven Verlusten den Staat zu Hilfe. Auch bei der US-Mutter bleibendie Kunden wegen der Wirtschaftskrise weg.

- 29. März 2009: Der langjährige GM-Chef Rick Wagoner tritt aufDrängen von Präsident Barack Obama zurück. Vize Fritz Henderson wirdNachfolger.

- 1. Juni: GM bricht unter den Problemen zusammen und beantragt inNew York Insolvenz mit Gläubigerschutz. Das Unternehmen verschwindetvon der Börse.

- 10. Juli: Die Insolvenz ist beendet. Die US-Regierung schießt 50Milliarden Dollar zu und ermöglicht GM damit den Neustart. DieAltlasten landen in der Motors Liquidation Company.

- 3. November: Der GM-Verwaltungsrat lässt den geplanten Verkaufvon Opel platzen. Der Mutterkonzern will das Europageschäft nachmonatelangem Hin und Her nun selbst sanieren.

- 1. Dezember: Henderson muss gehen. Der Telekommunikationsmanagerund Verwaltungsratschef Edward Whitacre übernimmt selbst das Steuer.

- 17. Mai 2010: GM fährt nach mehreren katastrophalen Jahrenerstmals wieder einen Quartalsgewinn ein; in den folgenden zweiQuartalen bessert sich die Lage zusehends. Nach neun Monaten hat GMunterm Strich rund 4 Milliarden Dollar verdient.

- 16. Juni: Opel und GM wollen auf Staatshilfen für die Tochterverzichten, der Autobauer soll aus eigener Kraft saniert werden. Opelverliert jedoch anhaltend Geld.

- 12. August: GM gibt erneuten Chefwechsel bekannt. Whitacre siehtseine Aufgabe als erfüllt an. Mit Verwaltungsratsmitglied DanielAkerson übernimmt wieder ein Auto-Außenseiter das Steuer.

- 18. August: GM stößt seine Rückkehr an die Börse an.

- 4. November: GM macht es offiziell - in einem ersten Schrittsollen Stammaktien im Wert von maximal 12,2 Milliarden Dollar an dieBörse gebracht werden. Das Investoreninteresse ist so stark, dass derStückpreis für das Papier schon bald über die anvisierten 29 Dollarsteigt.

- 16. November: GM erhöht die Preisspanne auf 32 bis 33 Dollar jeAktie; damit hat der Börsengang ein Volumen von bis zu13,9 Milliarden Dollar.

- 17. November: GM verlangt den maximal möglichen Preis, also 33Dollar je Aktie; die Einnahmen aus den regulären Aktienverkäufensummieren sich auf knapp 15,8 Milliarden Dollar. Samt erhoffterZusatzeinkünfte könnte der Gesamterlös bis zu 23,1 Milliarden Dollarerreichen.