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Geldhaus Geldhaus: Sachsen LB heißt jetzt Sachsen Bank

27.03.2008, 18:37
Ausschnitt der Fassade des Gebäudes der sächsichen Landesbank mit deren Logo Sachsen LB in Leipzig (Foto: dpa)
Ausschnitt der Fassade des Gebäudes der sächsichen Landesbank mit deren Logo Sachsen LB in Leipzig (Foto: dpa) ZB

Leipzig/dpa. - «Wir wollen regionale Nähe leben», sagte LBBW-VorstandsvorsitzenderSiegfried Jaschinski am Donnerstag in Leipzig. Vorbild sei dasKonzept der BW-Banken in Baden-Württemberg. Zudem sollen von Sachsenaus die Aktivitäten in Polen und Tschechien verstärkt und gesteuertwerden. Die Sachsen Bank soll auch unter dem Dach der neuenEigentümerin eigene Entscheidungskompetenzen behalten. OffiziellerStart des neuen Geschäftsmodells ist am 1. April.

Mit der Neuausrichtung der sächsischen Bank wolle der KonzernRegionalität und Internationalität verbinden und so den Wachstumskursweiter fortsetzen, sagte Jaschinski. Mit dieser Strategie werde auchder Finanzplatz Deutschland gestärkt. «Wir haben eine Finanzkrise»,sagte Jaschinski. «Und diese wird die Ausrichtung der Bankenbestimmen.» Mit einer Bilanzsumme von 428 Milliarden Euro sei dieLBBW nach wie vor größte deutsche Landesbank und starte nun mit einemneuen Marktauftritt in der Region.

In der neuen LBBW-Niederlassung in Leipzig sollen überregionaleGeschäfte abgewickelt werden. Dazu gehören Bereiche wie dasImmobiliengeschäft, Erneuerbare Energien oder die Finanzierung vonExportgeschäften. Aufgabe der Sachsen Bank ist der direkte Kontaktzum Kunden. Dafür werden unter ihrem Dach die bisherigen BW-Bank-Filialen in Dresden, Halle und Leipzig gebündelt. Nach Angaben desVorstandsvorsitzenden der Sachsen LB, Harald R. Pfab, konzentriertsich sein Institut auf mittelständische Unternehmen in Sachsen,Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Von den rund 360 Mitarbeitern der bisherigen Sachsen LB werden denAngaben zufolge 80 der neuen Sachsen Bank angehören und den direktenKundenkontakt pflegen. Die restlichen 280 Mitarbeiter wechseln zurLBBW. «Wir werden keine Kündigungen haben», sagte Pfab.

Die Landesbank stand 2007 nach Spekulationen ihrer DublinerTochter auf dem US-Hypothekenmarkt vor dem Aus und konnte nur durcheinen eiligen Verkauf an die LBBW gerettet werden. Sachsen bürgt beiAusfällen mit bis zu 2,75 Milliarden Euro. Zur Absicherung derLandesbürgschaft soll ein großer Teil von Steuermehreinnahmen dienen.Die Sachsen LB hat 2007 einen Verlust von 641,6 Millionen Eurogemacht. Der Jahresfehlbetrag wird von der neuen Eigentümerinausgeglichen. Die LBBW hatte vergangenen August rund 250 MillionenEuro und diesen Monat weitere 391 Millionen Euro zugeschossen.