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Geldgeber gesucht Geldgeber gesucht: Lithium-Abbau im Erzgebirge könnte 2021 starten

Von Steffen Höhne 13.02.2019, 11:00
Im Erzgebirge wird schon länger nach Lithium gesucht.
Im Erzgebirge wird schon länger nach Lithium gesucht. dpa-Zentralbild

Zinnwald - Der Bergbau könnte ins Erzgebirge zurückkehren: Das Unternehmen Deutsche Lithium plant, unter einem alten Zinn-Bergwerk eine Lithium-Lagerstätte zu erschließen. Sie könnte bereits 2021 den Betrieb aufnehmen. „Bis Ende März wollen wir die Machbarkeitsstudie abschließen“, sagte Geschäftsführer Armin Müller am Dienstag der MZ.

In der Lagerstätte bei Zinnwald werden mehr als 100.000 Tonnen Lithium vermutet. „In den kommenden Monaten wollen wir die Finanziers für das Projekt gewinnen“, kündigte Müller an. Er geht davon aus, dass dies zwischen sechs und zwölf Monate dauern wird. Die Investitionskosten würden auf 140 bis 150 Millionen Euro veranschlagt.

Lithium-Bergbau im Erzgebirge - 2021 könnte es losgehen

Gesellschafter des Unternehmens ist derzeit zur Hälfte das mittelständische kanadische Bergbau-Unternehmen Bacanora Minerals. Die anderen Anteile verwaltet der Insolvenzverwalter des Solar-Unternehmens Solarworld, das die Deutsche Lithium GmbH einst gegründet hatte. Der Zeitplan hatte sich in den vergangenen Jahren - wohl auch durch die Insolvenz - nach hinten verschoben.

Nach Angaben von Müller ist nun geplant, Ende des Jahres oder 2020 mit dem Bau eines zwei Kilometer langen Stollens zu beginnen, der 200 bis 300 Meter in die Tiefe führt. Dort könnte ab 2021 lithiumhaltiges Gestein durch Sprengungen abgebaut werden. Das vorhandene Zinnwaldit soll knapp 1,6 Prozent Lithium enthalten.

Der Kern des Projektes besteht jedoch nicht nur aus Bergbau, sondern auch darin, eine eigene Verarbeitung aufzubauen. „Dazu wollen wir am brandenburgischen Chemiestandort Schwarzheide eine Aufbereitungsanlage errichten“, erklärte Geschäftsführer Müller. Dort sitzt bereits der Chemieriese BASF.

Durch eine längere Wertschöpfungskette soll sich die Lithium-Produktion auch im Hochlohnland Deutschland lohnen. „Wir planen unser Projekt so, dass wir auch bei fallenden Lithium-Preisen wettbewerbsfähig sind“, sagte Müller. Geliefert würden die Produkte an chemische Weiterverarbeiter. Der Geschäftsführer geht davon aus, dass bei steigenden Verkäufen von E-Autos auch in Europa zunehmend Lithium-Verarbeiter und Batterie-Fabriken entstehen. „Unser Bergwerk soll für die ein zuverlässiger Lieferant werden.“ (mz)