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Geiselnahmen Deutscher aus politischen Gründen

29.07.2007, 08:44

Hamburg/dpa. - In den vergangenen Jahren sind immer wieder Deutsche aus politischen Gründen im Ausland entführt worden. Eine Chronologie:

Juli 2000, INDIEN: In der Gebirgsregion Ladakh wird der Rucksack-Tourist Rolf Harfuth (48) aus Hessen verschleppt und erschossen - offenbar, weil er Zeuge eines Mordes war. Drei Wochen später wird seine Leiche gefunden. Nach Angaben der Polizei geht die Tat auf das Konto der muslimischen Separatistengruppe Lashkar-e-Toiba.

Februar 1997, KOLUMBIEN: Eine Gruppe von zwei deutschen und zwei österreichischen Touristen gerät während einer Reise zum Naturpark Los Katios 450 Kilometer nordwestlich von Bogotá in die Hände der kommunistischen Guerilla FARC. Der Deutsche Alexander Scheurer und ein Österreicher werden bei einem Befreiungsversuch des Heers von den Rebellen getötet. Die beiden anderen kommen frei. Die Guerilla soll 15 Millionen Dollar (11,9 Millionen Euro) Lösegeld gefordert haben.

Juli 1995, INDIEN: Bei einer Trekkingtour im indischen Teil Kaschmirs werden der Student Dirk Hasert (26) aus Erfurt und der Norweger Hans Christian Oströ (27) von der separatistischen muslimischen Gruppe «Al Faran» verschleppt. Für die Befreiung der Geiseln fordert sie die Freilassung von 15 inhaftierten Häftlingen in Kaschmir. Der Norweger wird im August enthauptet. Hasert soll nach Rebellenangaben im Dezember 1995 von indischen Soldaten befreit worden sein. Später gab es Hinweise, dass die Rebellen Hasert töteten.

Dezember 1994, KAMBODSCHA: Anfang Dezember wird der aus Stade stammende Tourist Mathias Wolf (32) im thailändisch-kambodschanischen Grenzgebiet entführt. Trotz behördlicher Warnungen war Wolf mit seinem Motorrad in die Grenzregion Chantaburi gefahren. Im September 1996 erklärt ein ehemaliger Kommandeur der Roten Khmer, Wolf sei wenige Tage nach seinem Verschwinden ermordet worden und übergibt die mutmaßlichen Überreste des Deutschen an einen Vertreter des Malteserordens.

März 1986, KOLUMBIEN: Linksgerichtete Untergrundkämpfer entführen den Ingenieur Hans Fischorn, als er in der Nähe der venezolanischen Grenze aus einem Hubschrauber steigt. Da die Forderungen der Entführer (Zahlung von «Kriegsabgaben» sowie Förderung örtlicher Bauarbeiten) nicht erfüllt werden, teilt die «Nationale Befreiungsarmee» (ELN) mit, ihre Geisel hingerichtet zu haben.