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Gastgewerbe Gastgewerbe: Hähnchen-Kette «Wienerwald» ist pleite

17.06.2003, 11:19
Das Archivbild vom Februar 1994 zeigt den 1998 gestorbenen Gründer der Wienerwald-Kette, Friedrich Jahn. (Foto: dpa)
Das Archivbild vom Februar 1994 zeigt den 1998 gestorbenen Gründer der Wienerwald-Kette, Friedrich Jahn. (Foto: dpa) dpa

München/dpa. - Die Hähnchen-Kette «Wienerwald» ist pleite. Das traditionsreiche Unternehmen musste wegen Zahlungsunfähigkeit Insolvenzantrag stellen. Wegen der schwachen Konjunktur und der Auswirkungen der Geflügelpest sei die geplante Wende misslungen, teilte die Wienerwald AG (München) am Dienstag mit. Der vorläufige Insolvenzverwalter führe den Geschäftsbetrieb erst einmal fort. Die von «Hendl-König» Friedrich Jahn gegründete Restaurant-Kette steckte seit Jahren in wirtschaftlichen Schwierigkeiten.

Von der Insolvenz betroffen sind 38 Betriebe in Deutschland mit etwa 500 Mitarbeitern. Sie erzielten im vergangenen Jahr einen Umsatz von 25,2 Millionen Euro. 35 Franchise-Nehmer kamen auf Erlöse in Höhe von gut 19 Millionen Euro. Die Zahl der Filialen war in den vergangenen Jahren bereits drastisch reduziert worden. Vorstand Alfons Buhr und die Insolvenzverwaltung hoffen, das Unternehmen über ein Insolvenzplanverfahren retten zu können. Die Sanierung sei bereits weit fortgeschritten. Die bekannte Marke solle erhalten bleiben.

Die Aktivitäten der Restaurant-Kette in Österreich und Deutschland war Anfang 2001 von der Bank Austria an eine Düsseldorfer Investorengruppe verkauft worden. Diese trennte sich schnell von den österreichischen Filialen und konzentrierte sich auf die Wienerwald- Aktivitäten in Deutschland. Die Investoren wollten unter anderem auf Angebote für Familien, Selbstbedienungs-Restaurants und einen Liefer- Service setzen. Zahlungskräftige Investoren wurden nun aber nicht rechtzeitig gefunden.