«Gammelfleisch» «Gammelfleisch»: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen neun Firmen
Bielefeld/Essen/dpa. - Bei denbetroffenen Firmen handele es sich um Kunden des GelsenkirchenersFleischgroßhändlers, gegen den die Staatsanwaltschaft Essen seitNovember 2005 wegen gewerbsmäßigen Betruges sowie Straftaten nach demLebensmittelrecht ermittelt.
Die Firmen sollen verbotenerweise so genanntes Stichfleischgekauft und in den Handel gebracht haben, sagte OberstaatsanwaltWilli Kassenböhmer der Zeitung. Stichfleisch gehöre zu der Kategorievon Schlachtabfällen, die nicht als Lebensmittel verkauft werdendürften. Das Fleisch werde beim Schlachten stark durchblutet undkönne deshalb hoch mit Keimen belastet sein.
Die neuen Ermittlungen richteten sich gegen Verantwortliche vonvier Betrieben in den Niederlanden und Tschechien sowie gegen fünfBetriebe in Deutschland. Die ausländischen Strafverfolgungsbehördenseien bereits unterrichtet worden, sagte Kassenböhmer der Zeitung.Die deutschen Firmen befinden sich in Nordrhein-Westfalen (Gladbeck),Hamburg und sowie Niedersachsen (Vechta, Braunschweig und Steinfeld).Die Firmen seien bereits gezielt nach Unterlagen über dieStichfleischlieferungen durchsucht worden. Dabei sei Beweismaterialsichergestellt worden.
Der Gelsenkirchener Händler wird verdächtigt, mit verdorbenemFleisch und Schlachtabfällen gehandelt zu haben, die zu Lebensmittelnverarbeitet wurden. Im Jahr 2005 handelte er mit insgesamt rund 550Tonnen Fleisch und Fleischerzeugnissen.