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Fußball-EM Fußball-EM: Puppen ohne Fans

Von Gabriele Lesser 03.04.2012, 19:55

Halle (Saale)/MZ. - Die Polen raufen sich die Haare, rufen Zeter und Mordio und können doch nichts ändern. In gut zwei Monaten beginnt die Fußball-Europameisterschaft. Dann werden die Maskottchen "Slavek und Slavko" aufs Spielfeld des Nationalstadions in Warschau rennen, ein paar Purzelbäume schlagen und das Turnier eröffnen. Schon jetzt bieten Kioske und Souvenirläden die Maskottchen in Plastik, Stoff und Plüsch an. Doch die Ware liegt wie Blei in den Regalen. Zwar tragen die Figuren Trikots in den Nationalfarben Polens und der Ukraine. Doch: Kein Pole heißt Slavek und kein Ukrainer Slavko. Slavek ist ein tschechischer Vorname und Slavko ein serbischer oder kroatischer. Es war die US-Firma Warner Brothers, die sich im Auftrag der Uefa die Maskottchen ausgedacht hat.

"Warum nicht gleich Bida und Nedza - Armut und Elend?", schlägt ein Fußballfan in einem Internetforum vor. Ein anderer hält es für typisch, dass Ausländer sich immer nur das Schlechteste für Polen und die Ukraine ausdenken würden "Slavek und Slavko oder SS". Ein polnischer Anglist versucht die Wogen zu glätten. Dass die Amerikaner nicht unterscheiden könnten zwischen Polen und Tschechen oder Ukrainern und Serben sei noch verständlich, aber dass der polnische wie der ukrainische Fußballverband die Namen akzeptiert hätten, sei ein Skandal.

Dann sollten die Maskottchen besser "Zero-Zero" heißen, schlägt ein Diskutant im Internet vor. Das träfe immerhin das intellektuelle Niveau der Fußball-Oberen. Eigentlich seien die Maskottchen doch ganz nett, versucht ein anderer zu besänftigen. "Lasst uns auf der EM 'Pivko und Vodko' skandieren, wenn die Maskottchen auftauchen." Bierchen und Wässerchen ...