«FTD»: Gericht stoppt Schaeffler vorerst bei Conti
Hamburg/dpa. - Das Landgericht Hannover hat nach einem Bericht der «Financial Times Deutschland» die Machtübernahme Schaefflers im Aufsichtsrat von Continental vorerst gestoppt.
Rolf Koerfer, juristischer Chefberater des Familienkonzerns und Conti- Großaktionärs, werde nicht wie geplant am Freitag den Aufsichtsratsvorsitz von Hubertus von Grünberg übernehmen. «Er darf auch nicht an der Sitzung teilnehmen», sagte ein Sprecher des Gerichts der «Financial Times Deutschland» (Dienstag). Auf dem Treffen werden die Optionen für die Conti-Sparten und den Gesamtkonzern diskutiert. Schaeffler-Sprecher Detlef Sieverdingbeck hatte am Montag in Herzogenaurach indes zuvor zurückgewiesen, dass die Wahl des Schaeffler-Beraters Rolf Koerfer zum neuen Aufsichtsratschef von Conti scheitern könnte. «Wir gehen davon aus, dass Koerfer gewählt wird», sagte Sieverdingbeck.
Die «FTD» berichtete, Anlass für die vorläufige Entscheidung des Landgerichts sei eine Beschwerde von Christian Strenger, Mitglied in der Regierungskommission Corporate Governance. Strenger, der in diesem Fall ausdrücklich als Conti-Aktionär auftritt, sehe einen Interessenkonflikt Koerfers. «Herr Koerfer ist Chefberater der Schaeffler-Gruppe. Er müsste aber laut Gesetz allein die Interessen der Continental AG vertreten. Dieser Interessenkonflikt wird aufgrund der Finanzsituation von Schaeffler von juristischen Experten als so gravierend angesehen, dass eine Ausübung des Aufsichtsratsvorsitzes von vornherein ausscheidet», sagte Strenger laut der «FTD».
Das Amtsgericht hatte Koerfers Bestellung in den Aufsichtsrat Anfang Februar durchgewunken. Das Landgericht stoppte dies dem «FTD»- Bericht zufolge durch seine vorläufige Entscheidung (Aktenzeichen 21T/09). Es hat den Conti-Aufsichtsräten eine Frist zur Stellungnahme bis zum Dienstag, den 10. März, gegeben. «Spätestens dann wird entschieden, ob ein Interessenkonflikt vorliegt», sagte der Sprecher des Landgerichts. Der Ausgang sei völlig offen.