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Fremdenfeindlichkeit Fremdenfeindlichkeit: Angst schürt Abgrenzung

Von Sibylle Qenett 02.12.2004, 21:05

Die Zahlen sind eindeutig undwenig ermutigend. Die Deutschen werden immerfremdenfeindlicher. Vor allem die Muslimeim Land stoßen auf Ablehnung. EntscheidendenAnteil daran hat offensichtlich die wachsendeVerunsicherung der Menschen über ihre eigeneLage. Wer Angst hat vor sozialem Abstieg,grenzt sich von denjenigen ab, die vermeintlichunter ihm angesiedelt sind.

DieseTendenz birgt durchaus Gefahren. Zumal einBlick in die deutsche Geschichte zeigt, zuwelchen Auswüchsen latenter Hass letztlichführen kann, wenn das gesellschaftliche Korrektivfehlt. Auch heute speist sich der Zulauf zuden rechten Parteien aus der Quelle der Angstund Unzufriedenheit. Aber anders als damalskennt man die Gefahr, und die etabliertenParteien sind nicht so schwach, dass der Herausforderungnicht zu begegnen wäre.

In der Auseinandersetzung mit der Islamfeindlichkeitsind allerdings auch die Muslime gefordert.Hier gibt es viel Unkenntnis, die auch damitzu tun hat, dass der aufgeklärte Islam bislangkaum die Stimme erhebt. Das Bekenntnis zuwestlichen kulturellen Werten, das Nein zuZwangsehen und Achten der Gleichberechtigungzwischen Mann und Frau sollte auch für Muslimein Deutschland ein Muss sein.