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Freizeit Freizeit: Spielkarten liegen als Geschenke im Trend

12.12.2002, 12:48
Das Bild zeigt Skat-Poster und Original-Druckbögen aus einer Spielkartenfabrik, die die Leiterin im Souvenir- und Spielkartenladen in der ostthüringischen Skatstadt Altenburg, Jeannette Kuhnert, ausgebreitet. hat. Der kleine Laden in der Altenburger Innenstadt führt nach eigenen Angaben das umfangreichste Angebot an Spielkarten in der Bundesrepublik. (Foto: dpa)
Das Bild zeigt Skat-Poster und Original-Druckbögen aus einer Spielkartenfabrik, die die Leiterin im Souvenir- und Spielkartenladen in der ostthüringischen Skatstadt Altenburg, Jeannette Kuhnert, ausgebreitet. hat. Der kleine Laden in der Altenburger Innenstadt führt nach eigenen Angaben das umfangreichste Angebot an Spielkarten in der Bundesrepublik. (Foto: dpa) ZB

Altenburg/dpa. - Und so läuft die Produktion in Altenburg auf Hochtouren. 125Mitarbeiter stellen an einer der größten KartenproduktionsstättenEuropas täglich rund 120 000 komplette Kartenspiele her.

«Es mag makaber klingen, aber die hohe Arbeitslosigkeit gibt denMenschen auch mehr Zeit, Karten zu spielen», erklärt Michenfelder. Spielkarten stünden bei vielen auf dem Weihnachtseinkaufszettel ganzoben. Es gebe auch kein anderes Präsent, bei dem das Preis-Leistungs-Verhältnis so stimme wie bei den Spielkarten. «Wir garantierenstundenlanges Vergnügen bei minimalem Kaufpreis.»

Michenfelder rechnet für das Jahr 2002 erneut mit einer Steigerungdes Umsatzes, vor Jahresfrist waren es mehr als 16 Millionen Euro.Für die strukturschwache Region in Ostthüringen ist die Kartenfabrikdaher ein Hoffnungsträger.

Stolz sind die Bürger in Altenburg auf ihre langeSpielkartentradition. Die Stadt ist die Heimat des Skats. 1813erfanden Bürger der Kleinstadt das Spiel. «In Altenburg stellte manschon Spielkarten her, als die meisten Menschen noch dachten, sielebten auf einer Scheibe», erzählt der Produktmanager derSpielkartenfabrik, Gerd Matthes. 500 Jahre später zählt dieAltenburger Spielkartenfabrik zu den größten Europas. Den Grundsteinfür die heutige Firma legten 1832 die Brüder Otto und BernhardBechstein, als sie beschlossen, Spielkartenhersteller in größeremRahmen zu werden.

Nach einer wechselvollen Geschichte mit mehreren Besitzerwechselnim 19. Jahrhundert und der Umwandlung in einen Volkseigenen Betrieb,kaufte die Firma «F.X. Schmid» 1991 den Treuhandbetrieb auf. F.X.Schmid wurde seinerseits 1996 von der Ravensburger AG übernommen. Sogelangte auch die Altenburger Spielkartenfabrik in den Besitz vonRavensburger. Die Produktion in Altenburg wurde ständig gesteigert,zumal Ravensburger 1998 die Firma «Berliner Spielkarten» übernahm unddie Produktion nach Altenburg verlegte.

In diesem Jahr übernahm der Spielkartenkonzern Carta Mundi ausBelgien von der Ravensburger Gruppe die Spielkartenfabrik Altenburg.Zu Carta Mundi gehört auch der ASS Spielkartenverlag. Durch diesenKauf wurden die seit 1946 getrennten Firmen ASS und Altenburgerwieder in einem Unternehmensverband zusammengeführt.

Inzwischen reicht das Altenburger Angebot von dentraditionsreichen Skatblättern über die besonders bei Kindernbeliebten Autoquartett-Spiele der Marke TOP ASS bis zu Simpsons-Sammelkarten.