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Höhlenforschung Forscher in Australien stellen neuen Höhlen-Tiefenrekord auf

Die „Delta Variant“ getaufte Höhle war selbst für das Eliteteam eine Herausforderung. Es ging um stundenlanges „Abseilen, Krabbeln, Quetschen und Klettern“. Doch nun ist ein Rekord aufgestellt.

Von dpa Aktualisiert: 02.08.2022, 14:15
Das neunköpfige Elite-Team der Southern Tasmanian Caverneers stellte in den Höhlensystemen Niggly und Growling Swallet in Tasmanien einen neuen Rekord für die tiefste Höhle Australiens auf.
Das neunköpfige Elite-Team der Southern Tasmanian Caverneers stellte in den Höhlensystemen Niggly und Growling Swallet in Tasmanien einen neuen Rekord für die tiefste Höhle Australiens auf. -/The Southern Tasmanian Caverneers/dpa

Hobart - Ein Eliteteam australischer Höhlenforscher hat auf der Insel Tasmanien eine kürzlich entdeckte Höhle mit einem bereits bekannten Höhlensystem verbunden - und damit einen neuen Tiefenrekord für Down Under aufgestellt.

Die neunköpfige Gruppe sei am Sonntag mehr als 14 Stunden damit beschäftigt gewesen, die Verbindung zwischen der auf den Namen „Delta Variant“ getauften Höhle und dem System Niggly/Growling Swallet herzustellen, hieß es am Montag in einer Mitteilung der „Southern Tasmanian Caverneers“. Nun gebe es eine durchgehende Verbindung bis in eine Tiefe von 401 Meter. Es handele sich damit um die bislang tiefste bekannte Höhle auf dem fünften Kontinent.

Die Höhe einer Höhle werde dabei vom höchsten Eingangspunkt bis zur tiefsten bekannten Stelle gemessen. Teammitglied Ciara Smart sprach von einer „bedeutsamen Errungenschaft für die Höhlenforschergemeinschaft“, die zu einem besseren wissenschaftlichen Verständnis der Weitläufigkeit der Karstsysteme Australiens beitrage.

Die Gruppe hatte sich sechs Monate lang auf ihren Versuch, die Höhlen zu verbinden, vorbereitet. In dieser Zeit wurden unter anderem zahlreiche Seile angebracht und Seitengänge erkundet. Projektorganisator Stephen Fordyce taufte die von ihm entdeckte Höhle mit Blick auf die Corona-Pandemie auf den Namen „Delta Variant“, um zukünftige Höhlenforscher an zeitgenössische Ereignisse zu erinnern.

Die Höhle sei „sehr herausfordernd“, betonte Fordyce. Unter anderem sei der Wasserstand teilweise sehr hoch gewesen. Das Team habe die 14 Stunden mit „Abseilen, Krabbeln, Quetschen und Klettern“ an schlammigen Seilen zugebracht. Die längste durchgehende Abseilstelle sei 163 Meter hoch gewesen. „Das ist die Höhe eines 53-stöckigen Gebäudes.“