Flugzeugbau Flugzeugbau: Unternehmen Fairchild Dornier wird zerschlagen

Oberpfaffenhofen/dpa. - Ein russisches Konsortium konnte sichnicht durchsetzen. Der 728-Regionaljet wird demnach voraussichtlichnie gebaut. Die Zahl der Mitarbeiter dürfte von derzeit 1300 weiterzurückgehen. Vor dem Insolvenzantrag im April hatte Fairchild Dorniermehr als 3600 Mitarbeiter.
«Kurz vor Weihnachten sind die wesentlichen Teile der FairchildDornier GmbH in neue Hände übergegangen», sagte Braun. Viele derBeschäftigten reagierten enttäuscht auf die Entscheidung. «Jederhatte gehofft, dass es irgendwie weitergeht. Doch es gibt keinenKäufer für das Gesamtunternehmen», sagte Betriebsratchef GünterPfeiffer. Es bestünden aber auch beim Teilverkauf gute Chancen, dassrund 1000 Arbeitsplätze am Standort Oberpfaffenhofen erhaltenbleiben.
Zur Zukunft des 728-er Programms machte Braun in derÖffentlichkeit keine Angaben. Auf der Betriebsversammlung soll er dieChancen für die Fortführung des Projekts mit weniger als 50 Prozentangegeben haben. In das einstige Prestigeprojekt hatte dasUnternehmen mehr als eine Milliarde Euro investiert. Das russischeKonsortium aus den Flugzeugwerken Irkutsk und Basic Elements könnesich im Janur für eine sechsmonatige Kaufoption für das 728-erProgramm entscheiden, sagte Pfeiffer.
Der Verkauf der Flugzeugfertigung des kleineren 328-er Jets an dieUS-Beteiligungsgesellschaft AvCraft/Dimeling, Schreiber und Parksteht nach Angaben von Braun noch unter einer Reihe von Bedingungen.Wenn die Serienfertigung des 328-Jets wieder hochgefahren wird,sichert dies nach Angaben von Betriebsrat Pfeiffer zusammen mit demKundendienst an die 200 Arbeitsplätze. Durch den Verkauf der Airbus-Komponentenfertigung seien weitere rund 700 Stellen inOberpfaffenhofen gesichert.
Fairchild Dornier gehörte lange Zeit zu den drei größtenRegionalflugzeugherstellern der Welt. Das deutsch-amerikanischeUnternehmen baute kleinere Flugzeuge, die beispielsweise als Privat-Jets, Geschäftsflugzeuge und kleinere Linienmaschinen eingesetztwerden.
Für die nächsten Jahre hatte sich das Unternehmen ehrgeizigeWachstumsziele gesetzt, wurde aber von der Luftfahrtkrise nach denAnschlägen vom 11. September kalt erwischt. Nach einem monatelangenKampf gegen finanzielle Probleme musste das Traditionsunternehmen am2. April Insolvenzantrag stellen. Seitdem hat InsolvenzverwalterBraun nach einem Käufer gesucht. Große Konzerne wie EADS, Boeing,Bombardier und Alenia hatten sich gegen einen Einstieg entschieden.