Flugzeugbau Flugzeugbau: Bei A380-Verlust bis 700 Millionen Euro Regress für Hamburg?
München/Hamburg/dpa. - Das geheaus einem Vertrag vom 9. Juli 2004 hervor, den WirtschaftssenatorGunnar Uldall (CDU) und Airbus-Deutschland-Chef Gerhard Puttfarckenunterzeichnet haben, berichtet der «Focus» in seiner jüngstenAusgabe. In dem Vertrag verpflichtete sich der Konzern, beiVertragsbruch der Stadt ihre Investitionen in die Airbus-Werkserweiterung für den A380 zu ersetzen. Schon bei einerVerlagerung des Auslieferungszentrums für den A380 könnte Hamburgdemnach rund 100 Millionen Euro einfordern.
DGB-Chef Michael Sommer forderte die Politik auf, gezahlteSubventionen notfalls auch zurückzuverlangen. «Wer Subventionenerhalten hat und Standorte schließt, sollte die Staatsgelder wiederzurückzahlen müssen», sagte Sommer der «Bild am Sonntag». Die Airbus-Industrie gäbe es ohne den früheren bayerischen MinisterpräsidentenFranz Josef Strauß und die seit damals geflossenen Subventionennicht, sagte Sommer. «In solchen Fällen hat der Staat die moralischeund rechtliche Verpflichtung zu sagen: Ihr könnte nicht Subventionenabgreifen, um eine Industrie aufzubauen und jetzt überStandortschließungen nachdenken.» Sommer regte an, die Politikkönne Einflussmöglichkeiten zum Beispiel bei der Vergabe vonAufträgen etwa im militärischen Bereich nutzen.
Airbus steckt wegen weiterer Verzögerungen beim Bau desGroßraumflugzeugs A380 in einer Krise und will ein milliardenschweresSparprogramm umsetzen. Über mögliche Veränderungen bei derAufgabenverteilung der Airbuswerke in Europa wird spekuliert. Der Co-Chef des Airbus-Mutterkonzerns EADS, Thomas Enders, hatte amDonnerstag nach einem Gespräch mit Bundeswirtschaftsminister MichaelGlos (CSU) und Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust (CDU) jedoch einklares Bekenntnis zum Airbus-Standort Hamburg abgegeben. Erversicherte, dass Zusagen eingehalten werden.