Flugzeugbau Flugzeugbau: Airbus-Startbahnverlängerung in Hamburg vor dem Aus
Hamburg/dpa. - Die für den Airbus-Standort Hamburg wichtigeVerlängerung der Startbahn am Werk Finkenwerder steht vor dem Aus.Die Kirche in Neuenfelde brach die Verhandlungen mit dem Senat undAirbus über den Verkauf eines Schlüssel-Grundstücks in der Nacht zumMittwoch ab, wie der Kirchenvorstand mitteilte. Die Gemeinde verwiesauf ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts, das eine Enteignung derGrundstücksbesitzer verboten hatte. Die IG-Metall appellierte an denKirchenvorstand, sich weiteren Verhandlungen nicht zu verweigern.
Die Hamburger Kirchenleitung reagierte verärgert auf den Beschlussdes Neufelder Kirchenvorstands. Bischöfin Maria Jepsen lasse durchdas Nordelbische Kirchenamt die Rechtswirksamkeit des Beschlussesprüfen, teilte die Bischofskanzlei mit.
Die Verlängerung der Airbus-Piste um 589 Meter ist nach Äußerungender Unternehmensleitung Voraussetzung, um die Frachtversion des neuenGroßflugzeugs A380 in der Hansestadt ausliefern zu können. ImZusammenhang mit der Investitionsentscheidung geht es insgesamt umbis zu 4000 neue Arbeitsplätze. Alternativstandort ist Toulouse inFrankreich.
Der Vorstand der Pankratius-Kirchengemeinde hatte in der Nacht zumMittwoch einstimmig beschlossen, nicht mehr außergerichtlich über denVerkauf eines für die Verlängerung notwendigen Grundstücks zuverhandeln. Ursprünglich sollten die Gespräche am Samstag fortgesetztwerden. Daran wollte erstmals auch der Airbus-Deutschland-ChefGerhard Puttfarcken direkt teilnehmen.
Zu Wochenbeginn hatte sich die Airbus-Leitung in Toulouse nochnicht auf einen Termin für die Entscheidungen über dasAuslieferungszentrum festgelegt. Zunächst sollte die weitereEntwicklung in Hamburg abgewartet werden, hieß es.
Nach Ansicht der IG Metall darf sich die Kirchengemeinde weiterenGesprächen nicht entziehen. «Die Kirche muss ihrer Verantwortung fürdie Menschen und die Region gerecht werden», sagte Frank Teichmüller,der Bezirksleiter der IG Metall Küste. «Es ist nicht akzeptabel, dassman auf die Gerichtsentscheidung verweist und damit alle Gesprächeverweigert. Wir brauchen einen Kompromiss zwischen allenBeteiligten.»
