FLP Microfishing GmbH FLP Microfishing GmbH: Um Haaresbreite ist hier viel zu ungenau
Zörbig - Das heißt, es handelt sich hier um den Zahlenwert sechs Stellen hinter dem Komma. Zum Vergleich: Ein menschliches Haar ist rund 60 000 Nanometer dick. Die Schleifkörner, mit denen hier Oberflächen für extrem präzise Teile bearbeitet werden, sind winziger als die Staubkörner auf dem Regal, meint Rehfeldt.
Mit mechanischen Verfahren ist da nichts mehr zu machen, hier kann nur noch der Laser etwas messen. "Schon wenn man ein solches Teil nur in die Hand nimmt, stimmen die Maße in der Dicke nicht mehr: Allein durch das Anfassen ist Schmutz auf das Teil gekommen."
Bauteile von dieser Präzision werden gebraucht zum Beispiel in der Medizintechnik für Beatmungs- und Narkosegeräte, der Automobilindustrie für Einspritzsysteme oder Turbolader, der Optik, der Messgeräte- und Uhrenproduktion, auch in der Halbleiter- und Luftfahrttechnik.
"Die Anforderungen an die miniaturisierten Bauteile werden immer höher, sie müssen präziser, dünner und damit leichter und dennoch strapazierfähiger werden", sagt Rehfeldt und nimmt ein kleines rundes Teil, das während der Bearbeitung in einer milchig-öligen Flüssigkeit liegt, in die Hand. "Das sind Zifferblätter. Sie werden immer dünner gefordert, denn die Uhren sollen auch immer flacher werden. Selbst bei den Zifferblättern liegt das Toleranzmaß im tausendstel Millimeter-Bereich." Bei den Produkten, die je nach Anforderung der Kunden in größeren oder kleineren Serien hergestellt werden, geht es zudem darum, die aufgewendete Zeit für den Schleif- und Polierprozess immer weiter zu senken. Wie sich vorstellen lässt, vergeht mehr Zeit während des Arbeitsprozesses, je feiner das Schleifmaterial und je härter das zu bearbeitende Material sind.
Stähli bearbeitet solche Präzisionsteile auch direkt vor Ort bei Kunden in Europa, Amerika und vor allem Asien auf Maschinen, die im Unternehmen selbst entwickelt und produziert werden. "Mit den neuesten Maschinen können wir eine vollkommen neue Technologie anwenden. Durch das so genannte Flach-Honen, eine Technologie, die in der europaweit agierenden Stähli-Group entwickelt wurde, werden mehrere Zehntel Millimeter pro Minute abgeschliffen. Das ist eine enorme Zeiteinsparung gegenüber herkömmlichen Verfahren", so Rehfeldt.
Derzeit sind bei FLP Microfishing GmbH in Zörbig 23 Mitarbeiter beschäftigt, die in zwei Schichten arbeiten. Im vorvergangenen Jahr wurde mit der Erweiterung der Produktionshalle begonnen. Damit verdoppeln sich die Kapazitäten in den Bereichen Mikrozerspanung und Maschinenbau. "Das bedeutet eine Optimierung der vorhandenen Prozessabläufe", sagt der Chef. (mz)