FlowTex-Skandal FlowTex-Skandal: Manfred Schmider wird aus der Haft entlassen
Freiburg/dpa. - Nach mehr als sieben Jahren Haft ist der ehemalige Chef der Betrugsfirma FlowTex, Manfred Schmider, aus dem Gefängnis entlassen worden. Schmider verließ am Dienstagmorgen dieJustizvollzugsanstalt Freiburg, sagte ein Sprecher der Anstalt. Die Freilassung des 58-Jährigen sei ohne Probleme verlaufen. Um Aufsehen zu vermeiden, sei Schmider sehr früh am Morgen herausgekommen. Das Landgericht Mannheim hatte Schmider 2003 wegen Betrugs zu elfeinhalb Jahren Haft verurteilt; er war zuvor aber schon in Untersuchungshaft.Der FlowTex-Skandal um nicht existierende Bohrsysteme gilt als einerder schwersten Fälle von Wirtschaftskriminalität in Deutschland.
Am Mittwoch (3. Oktober) hätte Schmider zwei Drittel seiner Strafeverbüßt. Wegen des Feiertags durfte er das Gefängnis einen Tag früherverlassen. Die restliche Strafe wird nach einem Beschluss desLandgerichts Freiburg zur Bewährung ausgesetzt. Die Bewährungszeitwurde auf drei Jahre festgesetzt.
Für Schmider gelten die üblichen Bewährungsauflagen, sagte derstellvertretende Leiter der Justizvollzugsanstalt, Gerhard Maurer-Hellstern. Er müsse sich regelmäßig bei seinem Bewährungshelfermelden und Wohnortwechsel mitteilen. Schmider waren seit Ende 2005Haftlockerungen gewährt worden. Er hat eine Arbeitsstelle und mussteabends ins Gefängnis zurückkehren.
Schmider und Ex-FlowTex-Chef Klaus Kleiser kamen schon im Februar2000 in Untersuchungshaft. Die Führung des Firmenimperiums hattedurch Scheingeschäfte mit Horizontal-Bohrsystemen bei Banken undLeasingfirmen einen Schaden von mehr als zwei Milliarden Euroverursacht.
Die Mannheimer Staatsanwaltschaft hatte im April eine weitereAnklage gegen Schmider wegen Verdachts des Insiderhandels und derBörsenkursmanipulation im Zusammenhang mit der Mannheimer FirmaFriatec AG erhoben. Außerdem soll sich der frühere Firmenchef nachdem Willen der Anklagebehörde wegen Verdachts der Bestechungverantworten.