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Firmentransaktion Firmentransaktion: RWE verkauft seine Umwelt-Sparte

17.09.2004, 17:09

Essen/Lünen/dpa/MZ. - Der EssenerVersorgungskonzern RWE treibt die Konzentrationauf sein Kerngeschäft Wasser und Energie voranund verkauft die Umwelt-Sparte an den LünenerRethmann-Konzern. Der Entsorgungs- und Logistikkonzernsoll zwar aus kartellrechtlichen Gründen nur70 Prozent der Umwelt-Tochter erhalten, würdedamit aber zum mit Abstand größten deutschenEntsorger aufsteigen. Der Bundesverband derEntsorgungswirtschaft (BDE) begrüßte die Transaktion.

Der Wert der RWE-Tochter wird mit 800 MillionenEuro angegeben. Rund 400 Millionen aus derTransaktion, die unter dem Vorbehalt des Kartellamtesstehe, sollten zum Schuldenabbau eingesetztwerden, teilte RWE gestern in Essen mit. EndeJuni wies der RWE-Konzern einen Schuldenstandin Höhe von 15,7 Milliarden Euro auf.

Die Verträge sollen in Kürze unterschriebenwerden, kündigten beide Unternehmen an. DerVorstandsvorsitzende der Rethmann AG & Co. KG,Hermann Niehues, geht davon aus, dass dieÜbernahme im ersten Quartal 2005 erfolgenwird. Über den genauen Kaufpreis hüllten sichbeide Parteien in Schweigen. Der Wert derÜbernahme wird allerdings mit zwei Drittelndes Unternehmenswertes der Umwelt AG beziffert.

Die noch bei RWE verbleibenden 30 Prozent,die insbesondere aus regionalen Beteiligungenan kommunalen Entsorgern besteht, will derKonzern in den nächsten drei Jahren verkaufen.Zunächst verbleiben damit noch unter anderem50 Prozent der Hausmüllverträge bei RWE. "Anwen verkauft wird, werden wir im Einzelfallprüfen", sagte RWE-Sprecher Bill Mac Andrews.

Rethmann wollte keine Angaben darüber machen,ob es weitere Planungen für den Erwerb restlicherTeile der Umwelt AG gibt. Auch zur Frage einesmöglichen Stellenabbaus nach der Übernahmewollte sich das Unternehmen nicht äußern.Auch über die möglichen Konsequenzen für diein Halle ansässige Regionalgesellschaft RWEUmwelt-Ost war zunächst nichts zu erfahren.

Neben dem Entsorgerverband begrüßte auch derRethmann-Betriebsrat das Vorhaben. "Die führendePosition im Entsorgungsmarkt für die Rethmann-Gruppewird dadurch gestärkt", sagte KonzernbetriebsratschefWolfgang Steinberg.

Rethmann soll mit der Teil-Übernahme die Geschäftein den Regionen Nord - (mit Ausnahme Mecklenburg-Vorpommerns)- Rhein- Ruhr, Rheinland, Süd, Südwest (außerHessen) sowie ausgewählte Teile der RegionOst erwerben. Außerdem enthält das Paket dasBeteiligungsportfolio einschließlich der BuchenUmwelt-Service GmbH, die überregionalen Spezialgesellschaftensowie die Zentrale der RWE Umwelt AG in Viersen.Viersen war früher Firmensitz vom EntsorgerTrienekens, den RWE übernommen hatte.